München. Christiane Brenner ist die einflussreichste Frau der deutschen Wirtschaft. Auf Platz eins gewählt wurde die Vizechefin der IG Metall von einer Jury, die im Auftrag der Boston Consulting Group (BCG) und des „manager magazin“ nach den 50 mächtigsten Frauen gesucht hatte. Als einzige Automotive-Vorstände stehen Christine Hohmann-Dennhardt, Vorstand Recht und Compliance bei Daimler, und Opel-Marketingvorstand Tina Müller in dieser Liste. Vertreten sind dort auch BMW-Großaktionärin Susanne Klatten und BMW-Aufsichtsratsmitglied Renate Köcher. Über Aufsichtsratsmandate bei Bosch und BMW ist auch IG-Metall-Funktionärin Christiane Brenner mit der Automobilindustrie verbunden.
Generell zeichnen die Berater von BCG in einer aktuellen Studie aber ein düsteres Bild der Karrierechancen von Frauen. Zwar habe sich der Anteil von Frauen unter den Führungskräften in den vergangenen 20 Jahren zwar geringfügig von 25 auf 29 Prozent erhöht. Doch in Relation zur Zahl der weiblichen Hochschulabsolventen habe sich die Lage der Frauen deutlich verschlechtert: Der Führungskräfteanteil von 25 Prozent lag 1994 sogar drei Prozent über dem Anteil von Hochschulabsolventinnen mit mindestens zehn Jahren Berufserfahrung. Derzeit fänden sich in der Wirtschaft 35 Prozent Akademikerinnen mit mindestens zehn Jahren Berufserfahrung – aber nur 29 Prozent weibliche Führungskräfte im privaten Sektor.