Für Rekorde macht Elon Musk alles, könnte man meinen. Der Eindruck verstärkt sich nach Bekanntgabe der neuen Quartalszahlen: Auf 330 Millionen Dollar (303 Millionen Euro) ist der Verlust angestiegen. Zum Vergleich: Im Vorjahr verbuchte der Elektroautobauer ein Minus von 282 Millionen Euro.
Trotz findet Elon Musk, dass Tesla auf Kurs ist. Denn die Erlöse verdoppelten sich auf 2,7 Milliarden Dollar. Tesla steigerte die Produktion um 64 Prozent und lieferte gut 25.000 Wagen aus, so viele wie noch nie zuvor in einem Quartal – und ein erster Schritt, das Halbjahresziel von 50.000 verkauften Wagen zu erreichen - der nächste Rekord.
Anleger reagierten dennoch verhalten, die Aktie fiel nachbörslich zunächst um rund ein Prozent. Allerdings ist seit Jahresbeginn die Tesla-Aktie um rund 45 Prozent gestiegen.
Grund für die hohen Verluste sind vor allem Kosten im Zusammenhang mit dem für Juli geplanten Fertigungsstart des Tesla Model 3. Ab September soll die Massenproduktion für das Model 3 laufen. Mit seinem ersten Mittelklassewagen, der etwa 35.000 Dollar kosten soll, will Tesla von der Luxusnische in den Massenmarkt vordringen. Dafür nimmt Firmenchef Elon Musk viel Geld in die Hand und verfolgt einen sehr ambitionierten Zeitplan: Er will, dass Tesla 2018 bereits eine halbe Million Autos herstellt, für 2020 peilt er die Millionenmarke an.
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