Auktion & Markt hat 2008 knapp 64.000 Fahrzeuge in Live- und Onlineauktionen vermarktet. Der Gesamtwert belief sich auf 720 Millionen Euro. Die Onlinesparte Autobid.de konnte die Anzahl verkaufter Fahrzeuge um 30 Prozent im Vergleich zu 2007 steigern. Für 2009 wird ein Gesamtumsatz von 900 Millionen angestrebt.
Verluste bei Gebrauchten unumgänglich
2009 wird in jeder Hinsicht ein sehr turbulentes "Gebrauchtwagenjahr“. Angesichts der enormen Kapitalbindung "geparkter“ Fahrzeuge in ganz Europa, dürfen Hersteller, Leasingfirmen und Vermieter die Augen nicht vor der Realität verschließen. Verluste in der GW-Vermarktung sind unumgänglich. Schnelle Entscheidungen sind gefragt, da der frühe Verlust bekanntlich der geringste ist. Europaweite Auktionen werden hieran einen großen Anteil in 2009 haben. Sie ermöglichen einen schnellen Fahrzeugumschlag und schaffen notwendige liquide Mittel.
Ältere Gebrauchte werden auch in unseren Auktionen nach wie vor nachgefragt, da nicht jeder Kunde, der einen preiswerten "fahrbaren Untersatz“ braucht, den Regularien entspricht, um in den Genuss der Abwrackprämie zu kommen. Insofern haben auch ältere Gebrauchte künftig Ihren Markt, auch wenn zu vermuten ist, dass Länder wie Rumänien und Bulgarien eher zu den Käufern gehören werden, da hier noch eine mobile Unterversorgung besteht.
In Deutschland ist die Wettbewerbersituation im professionellen GW-Auktionsgeschäft sehr überschaubar. Grundsätzlich sollte man hier zwischen Marktbegleitern im Live- und Online-Bereich unterscheiden. Neben unserer Vermarktungsplattform Autobid.de sehen wir kein anderes deutsches Unternehmen, das in Qualität, Fahrzeugangebot und Performance Versteigerungsquoten von 85 Prozent erreicht. Nicht zuletzt durch unsere Premium-Auktionen mit Werksdienstwagen großer deutscher Hersteller, konnten wir in den letzten Jahren unseren Vorsprung kontinuierlich ausbauen. Die Hälfte unserer aktuell 225 Mitarbeiter ist täglich europaweit im Einsatz, um unsere Online-Auktionen vorzubereiten. Das englische Auktionshaus, BCA Autoauktionen, ist in Bezug auf Live-Auktionen ähnlich gut aufgestellt wie Auktion & Markt. Mit bis zu 2000 ausführlich begutachteten Online-Fahrzeugen wöchentlich erreicht Autobid.de jedoch die größere Marktpräsenz. Manheim Auctions aus den USA ist seit dem letztem Jahr mit einem Zentrum in Deutschland vertreten und bewegt im Online-Bereich noch keine nennenswerten Stückzahlen. Das dänische Unternehmen Autorola bietet ebenfalls Online-Auktionen an, die sich jedoch eher auf den Kleinpreisbereich bei den Gebrauchten beschränken.
In 2008 erhielten etwa die Hälfte aller Händler Ihren Zuschlag bei unseren Online-Auktionen. Schon jetzt können wir absehen, dass der Anteil online vermarkteter Fahrzeuge in 2009 auf 65 bis 70 Prozent ansteigen wird. Dies hängt zum einen mit der nicht aufzuhaltenden Globalisierung zusammen, zum anderen mit der Geschwindigkeit des Geschäftes, die das Internet bietet.
Nach wie vor werden bei Auktion & Markt ca. 30 Prozent der Fahrzeuge aus Ländern ersteigert, die nicht gleich dem Anbieterland sind. Ein übermäßiges Wachstum ist augenblicklich nicht zu erkennen. Verkäuferseitig bemerken wir eine deutliche Zunahme an Auktionsfahrzeugen, die nicht aus Deutschland stammen. Unsere Aufgabe ist es, uns als europäische Drehscheibe für den Gebrauchtwagenhandel weiter zu etablieren, um für jedes Fahrzeug den richtigen Höchstbieter irgendwo in Europa zu finden.
Auf direkter Herstellerebene arbeitet die Auktion & Markt AG im Bereich von Werksdienstwagen-Auktionen mit der BMW AG und der Daimler AG zusammen. Für beide Hersteller betreiben wir Online-Plattformen im jeweiligen Corporate Design. Hier werden wöchentlich Auktionen durchgeführt, zu denen lediglich die eigene Handelsorganisation Zugang hat, als auch offene Auktionen, an denen sich alle Kfz-Händler beteiligen können. Auf Niederlassungs- und Vertretungsebene sind weiterhin Betriebe von VW und Audi aktiv, wobei sich das Fahrzeugangebot eher auf klassische Inzahlungnahmen und Leasingfahrzeuge beschränkt.
Im Bereich der Jungwagenvermarktung werden in beiden Bereichen etwa 14.000 Fahrzeuge in 2009 erwartet.
Derzeit sind in Deutschland keine weiteren Zentren geplant. Vielmehr könnte es künftig zu einer Konsolidierung einzelner Zentren kommen, um unseren Kunden in noch regelmäßigeren Abständen ein breiteres Angebot an Fahrzeugen zu offerieren. Seit 2007 bauen wir kontinuierlich unsere Aktivitäten in Europa aus, daher beschränken sich künftige Expansionen eher auf Online-Auktionen in weiteren europäischen Ländern. Derzeit sind wir im Begriff, einen zentralen Auktions- und Logistikstandort in Lettland zu gründen, von wo aus ab Mai 2009 Fahrzeuge aus dem gesamten Baltikum online vermarktet werden.