Trotz zweier guter Quartale und einem starken chinesischen Markt hat der Autohersteller Daimler beim Absatz seiner Marke Mercedes im Jahr 2020 einen Dämpfer hinnehmen müssen. 2.164.187 verkaufte Einheiten bedeuten ein Minus von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Covid-19-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Autoindustrie hat damit eine lange Phase immer neuer Verkaufsrekorde beendet. Allerdings haben sich die Rückgänge in Grenzen gehalten. Nach eigenen Angaben behauptete Mercedes die weltweite Spitzenposition im Vergleich zu den Kernwettbewerbern, wie es in der Mitteilung heißt. Dazu zählen insbesondere BMW und Audi.
Deutlich gesteigert hat Mercedes den Anteil an elektrischen Fahrzeugen, die auch Plug-In-Hybride beinhalten. Daimler habe im Jahr 2020 rund 160.000 Fahrzeuge mit reinem Elektro- oder Hybrid-Antrieb verkauft, die Hälfte davon allein im letzten Quartal, sagte Daimler-Chef Ola Källenius bei einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Laut Mitteilung waren 7,4 Prozent des Absatzes rein elektrischer Fahrzeuge oder Plug-In-Hybride. 2019 betrug der Anteil noch zwei Prozent. Damit sind die eigenen Ziele nicht ganz erreicht worden. Daimler-Chef Ola Källenius hatte im Frühjahr angekündigt, den Anteil an Plug-in-Hybriden und rein elektrischen Autos von zwei Prozent im Jahr 2019 auf neun Prozent im Jahr 2020 mehr als vervierfachen zu wollen.
Der Grund dafür dürfte der schleppende Anlauf des EQC sein, von dem nur 20.000 Exemplare verkauft wurden – deutlich weniger als etwa vom Konkurrenzmodell Audi e-tron. Vertriebschefin Britta Seeger war zu Beginn des Jahres noch zuversichtlich gewesen, rund 50.000 Einheiten vom EQC produzieren zu können. Vom elektrischen Smart, der dazugerechnet wird, konnten rund 27.000 Einheiten verkauft werden. Beim Van EQV waren es rund 1700. Besonders gut laufen die Plug-In-Hybride, von denen 115.000 Stück ausgeliefert wurden. Der Anstieg reichte aus, um die CO2-Ziele der EU für 2020 erreichen zu können. Auch für das laufende Jahr ist Daimler-Chef Ola Källenius optimistisch. "Nach aktuellem Stand erwarten wir, dass wir die CO2-Ziele in Europa auch in 2021 erfüllen werden", sagte er.