Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) und der VW-Konzern waren bereits auf der Zielgeraden ihrer Verhandlungen über eine Entschädigung für die Käufer manipulierter Dieselfahrzeuge. Am Freitag hat der Autobauer die Gespräche jedoch überraschend abgebrochen. VZBV-Vorstand Klaus Müller sagte dem "Handelsblatt", es habe keine Anzeichen für ein Scheitern gegeben. Trotz verschiedener Streitpunkte sei eine Einigung zu Greifen nahe gewesen. Den Vorwurf des Konzerns, die Anwälte der Verbraucherschützer hätten nachträglich 50 Millionen Euro verlangt, wies Müller zurück: "Das ist falsch."
Er ist davon überzeugt, dass VW die Absage vorbereitet hat, denn es habe sofort eine Internetseite dazu gegeben. "Der VW-Konzern hat jetzt ein zweites Mal betrogen. Dieses Mal uns", sagte Müller. Nun läuft die Musterfeststellungsklage normal weiter. Volkswagen bietet den Kunden nun von sich aus eine Entschädigung an und will den VZBV umgehen. Wie viele Kunde das Angebot annehmen und wie viele an der Musterklage festhalten, bleibt abzuwarten. Im Mai wird der Bundesgerichtshof möglicherweise ein Grundsatzurteil zum Abgas-Skandal fällen. Eigentlich wollte VW das Verfahren vorher beenden, ob das jetzt noch klappt, ist offen.
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