Wolfsburg. Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentralen-Bundesverbands VZBV, hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg: "Wer betrügt wie Volkswagen, sollte seine Kunden unbedingt entschädigen", sagte er der Rheinischen Post (Donnerstag). "Volkswagen wäre klug beraten, gegenüber seinen Kunden in Deutschland nicht einfach zur Nulllösung zu greifen."
In den USA hat VW sich mit den Kunden auf Entschädigungen in Milliardenhöhe geeinigt. In Europa lehnt der Konzern Entschädigungen ab und verweist zur Begründung einerseits auf unterschiedliche Rechtssysteme und zweitens darauf, dass die Autos problemlos so nachgerüstet werden könnten, dass sie europäischem Recht entsprechen. In den USA hat es lange gedauert, bis eine Umrüstung der Vierzylinder-Motoren von den Behörden genehmigt wurde. Für die Sechszylinder gibt es nach wie vor keine Lösung. Doch auch in Deutschland sind die Rückrufe der verschiedenen Modelle erst mit teils monatelanger Verspätung angelaufen. Besonders beim Passat gab es Verzögerungen. Inzwischen ist nicht mehr sicher, ob der VW-Konzern alle betroffenen Autos noch im Laufe dieses Jahres umrüsten kann.