München. Elektronische Leistungsmodule in Bereichen wie Antrieb, Batterie oder Bordelektronik sind im Elektrofahrzeug hohen elektrischen und mechanischen Lasten ausgesetzt. Im Rahmen der Ergebnisse von „InTeLekt“ soll daher künftig eine neue Simulationsumgebung die schnellere Beurteilung der Zuverlässigkeit und der Lebensdauer dieser Leistungselektroniken ermöglichen.
InTeLekt wurde 2014 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms „IKT 2020 - Forschung für Innovationen“ ins Leben gerufen. Über diese Förderung soll die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie im Wachstumsmarkt der elektrischen Fahrzeugantriebe gestärkt werden.
Die im Projekt gewonnenen neuen Simulationsansätze von Berner & Mattner fließen in eine verbesserte Fehleranalyse für die gesamte Steuergeräteumgebung der E-Maschine mit ein. Damit lassen sich nicht nur Funktionskomponenten analysieren, auch Fehlerkombinationen und deren Auswirkungen auf das Gesamtsystem Elektro-/Hybridfahrzeug können frühzeitig und einfacher abgeleitet werden. Die beteiligten Industrie- und Forschungspartner profitieren aufgrund der realistischen Simulationsdaten von deutlich kürzeren Entwicklungszeiten und höheren Sicherheitsstandards.
„Unser Team hat, wie geplant, in der ersten Projektphase ein neuartiges, generisches Simulink-Modell mit einstellbaren Parametern für die Leistungselektronik des Traktionsnetzes und des Elektromotors erstellt. Mit diesem generischen Ansatz stehen nun für unterschiedlichste Fahrzeugtypen valide Simulationsmöglichkeiten bereit“, erläutert Bernhard Kaiser, Leiter Center of Competence in Safety & System Engineering bei Berner & Mattner. „Das Modell erlaubt eine Nachbildung der Komponenteninteraktion und Fehlerfortpflanzung im Inverter. Somit können die Auswirkungen von Komponentenfehlern im integrierten Fahrzeugantrieb auf modularer Ebene untersucht werden, wobei neuartige Methoden wie Fehlerinjektionssimulation zum Einsatz kommen. Dieselben Modelle lassen sich in die gesamte Motorsimulationsumgebung wie auch in die Fehlerkettenbetrachtung der Sicherheits- und Zuverlässigkeitsanalysen integrieren“, so Kaiser weiter.