Am Montag verschob der zuständige Richter Charles Breyer in San Francisco eine Anhörung zu einer Einigung zwischen VW und Klägern im Fall der größeren 3-Liter-Dieselmotoren um einen weiteren Tag.
Er sei optimistisch, dass die Parteien bis Dienstag 11 Uhr Ortszeit (20 Uhr MEZ) zu einer Lösung kämen, sagte er. In dem angestrebten Vergleich geht es um rund 80 000 Autos mit von der Konzerntochter Audi entwickelten Motoren, die von der Abgasaffäre um manipulierte Schadstofftests betroffen sind. VW muss die Autos entweder durch Umrüstung in einen gesetzeskonformen Zustand versetzen oder durch Rückkauf aus dem Verkehr ziehen.
Das Wall Street Journal hatte bereits am morgen von einer möglichen Einigung in Höhe von rund einer Milliarde Dollar, umgerechnet rund 956 Millionen Euro, berichtet. Insgesamt hat VW bisher 18,2 Milliarden Euro für die Folgekosten des Skandals zurückgestellt.
Am Wochenende äußerten sich beide Parteien zuversichtlich: Eine Sprecherin von Volkswagen sagte am Sonntag, die Parteien würden "substanzielle Fortschritte in Richtung einer Lösung für die betroffenen 3.0-TDI-V6-Fahrzeuge" machen. Die Verhandlungen seien auf Anordnung des Gerichts vertraulich. "Wir sind zufrieden mit den Fortschritten und optimistisch, dass es bald eine Lösung geben wird", ergänzte ein Sprecher des US-Justizministeriums.
Die Anwälte beider Seiten arbeiten nach wie vor an einer Lösung. Bei einer Anhörung am Freitag kam es nicht dazu, obwohl diese aufgrund der "intensiven Diskussionen" verschoben worden war. Unabhängig von den Strafzahlungen wird es wahrscheinlich Entschädigungen für die Kunden geben, unabhängig davon, ob sie ihr Auto umrüsten oder zurückkaufen lassen. Bei den betroffenen Autos auf dem US-Markt handelt es sich meist um neuere SUVs von Audi, Porsche und VW, die sich wahrscheinlich einfacher nachrüsten lassen als die Zweiliter-Motoren.
Der Zulieferer Bosch, der in den USA aufgrund des Abgas-Skandals ebenfalls unter Druck geraten ist, steht offenbar ebenfalls kurz vor einer Einigung. Dem Bericht zufolge könnte sie den Konzern mehr als 300 Millionen Dollar kosten.
Lesen Sie auch: