München. Deutsche Autohersteller und Zulieferer werden in den USA verstärkt wegen angeblicher Patentrechtsverletzungen bei IT-Technologien verklagt. Zahlreiche Anwaltskanzleien und eigens dafür gegründete Verwertungsgesellschaften versuchen vor Gericht, hohe „Lizenzgebühren“ zu erstreiten. „Datenbanken zeigen, dass sich seit 2010 in den USA 21 Patentklagen gegen BMW richteten, 23 gegen Daimler, mindestens 13 gegen VW und acht gegen Audi“, sagt Thomas Adam, Patentrechtsexperte von der Kanzlei Simmons & Simmons in München.
Aus Sicht der Betroffenen sind die Beschuldigungen fast immer substanzlos, sie bezeichnen die Kläger deshalb auch als „Patent-Trolle“. Mit dem neuen europäische Einheitspatent befürchtet Adam ein Überschwappen dieser Verfahren nach Europa: „Dadurch werden Klagen lohnender und einfacher als bei einem Vorgehen von Land zu Land.“