Das dürfte Porsche ganz und gar nicht gefallen: Die US-Umweltbehörde EPA beziffert die Reichweite des elektrischen Porsche Taycan Turbo auf nur 201 Meilen – also etwa 323 Kilometer – statt der von Porsche versprochenen bis zu 450 Kilometer.
Die Angabe von Porsche bezieht sich auf den WLTP-Standard, wohingegen in den Vereinigten Staaten die EPA eine eigene Methode verwendet. Das Elektromobilitätsportal "Electrek" schreibt über WLTP, es sei nicht so verlässlich für die tatsächliche Reichweite von E-Autos wie das EPA-Rating.
Der EPA-Zyklus basiert auf praxisnahen Laborbedingungen. Es werden Fahrten in der Stadt und auf der Autobahn simuliert sowie mit Einsatz der Klimaanlage beziehungsweise der Heizung. Die simulierte Höchstgeschwindigkeit liegt bei 129 km/h. WLTP ist ebenfalls mit dem Ziel eingeführt worden, die Realität möglichst genau abzubilden.
In jedem Fall ist die niedrige Einstufung ein Rückschlag für Porsche auf dem US-amerikanischen Markt. Denn die Reichweite des Rivalen Tesla Model S Performance wird von der Behörde ganze 42 Prozent höher angegeben. Das wird Kaufinteressenten zu denken geben.
Wie "Electrek" weiter ausführt, brauche der Porsche Taycan laut EPA 49 kWh für 100 Meilen, wohingegen der Tesla für die gleiche Distanz nur 32 kWh verwende. Nach Einschätzung der Autoren fiel das EPA-Rating sogar noch niedriger aus als erwartet.
Neben den hochpreisigen Modellvarianten Turbo und Turbo S des ersten rein elektrischen Modells des Herstellers kommt ab Januar 2020 zusätzlich der günstigere 4S auf den Markt. Hier gibt Porsche eine WLTP-Reichweite von407 Kilometernan. Der EPA-Wert dürfte auch dann wieder weit darunter liegen. (mer)
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