München. Die Staufenbiel-Studie zu den aktuellen Jobtrends in Deutschland lieferte eine Reihe interessanter Ergebnisse sowohl für Bewerber als auch für Personalmanager. So zeigte die Befragung von Personalentscheidern, dass für fast alle Arbeitgeber eine klar definierte Unternehmenskultur mittlerweile eine wichtige Rolle im Employer Branding und Recruiting spielt. Eine fest installierte Position wie den Feel Good Manager hält allerdings kaum eine Firma für sinnvoll. 14 Prozent der Befragten meinen: „Das ist einfach nur Bespaßung, das hat nichts mit der ernsthaften Umsetzung einer Unternehmenskultur zu tun.“ Weitere 42 Prozent sehen den Feel Good Manager - eine Art Unternehmenskultur-Beautragter, der aber auch Mitarbeiter bei verschiedensten Problemen unterstütztt - aus anderen Gründen skeptisch. Sie meinen: „Das ist ein Tropfen auf dem heißen Stein. Es ist schwierig, das Thema Unternehmenskultur an einer Person festzumachen.“
Zugleich geben sie an, dass Bewerber das Thema offensiver als früher bereits in Vorstellungsgesprächen ansprechen. Dabei geht es den meisten um Aspekte, die sie ganz persönlich im Berufsalltag betreffen. Gesellschaftliches Wirken oder der Umgang mit der Umwelt spielen nach Erfahrung der Personaler für die Bewerber hingegen nur eine untergeordnete Rolle.
Die klassische Bewerbung per Post verliert der Umfrage zufolge weiter an Bedeutung. Nicht einmal jedes dritte Unternehmen setzt auf diesen Bewerbungsweg. Deutlich mehr favorisieren Bewerbungen per E-Mail oder Online-Formular. Nahezu unverändert das Bild bei den Auswahlverfahren: Bewerbergespräche mit der Fach- und Personalabteilung sind bei den meisten Unternehmen das Mittel der Wahl. Assessment Center führen ein Viertel der befragten Unternehmen durch. Und Interviews per Skype oder Video nutzen bislang erst 14 Prozent der Arbeitgeber, um geeignete Mitarbeiter auszuwählen
Online-Medien in Form von Social Media sehen die Unternehmen aber als sehr bedeutend an. Jedes zweite Unternehmen will in diesem Jahr Social Media stärker für sein Personalmarketing nutzen. 44 Prozent planen, Xing, Facebook, Twitter & Co. häufiger als bislang für konkretes Recruiting einzusetzen, heißt es in der Studie. Wie im Vorjahr gaben 16 Prozent der Arbeitgeber an, soziale Medien gar nicht zu nutzen.
Jedes dritte Unternehmen zahlt Absolventen ein Einstiegsgehalt zwischen 40 000 und 45 000 Euro. Bei einem guten Viertel sind es sogar bis zu 50 000 Euro im Jahr. Einzige Ausreißer nach oben sind nach wie vor Anwälte und Unternehmensjuristen. Als Zusatzleistung dominieren die betriebliche Altersversorgung und erfolgsabhängige Bonus- und Prämien-Systeme.
Bei den Arbeitgebern verfestigt die Umfrage das Bild: Der Master ist der präferierte Hochschulabschluss. Wie im Vorjahr liegt er deutlich vor dem Universitätsdiplom. Spürbar schlechter ist das Ansehen des Bachelor-Abschlusses und des FH-Diploms. Masterabsolventen erhalten beim Jobeinstieg im Durchschnitt zwölf Prozent mehr Gehalt als ein Bachelor. Allerdings sieht nur ein Drittel der Unternehmen den Bachelor bei den Aufstiegschancen im Nachteil. Die 195 befragten Unternehmen gaben an, knapp 16.000 offene Stellen für Akademiker zu haben – bei 44 Prozent davon handelte es sich allerdings um Praktikantenstellen. Die komplette Studie steht zum Download im Internet zur Verfügung.