Umweltschützer erheben Vorwürfe gegen Opel

Rüsselsheim. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat auf einem Rollenprüfstand die Stickoxid-Emissionen eines Opel Zafira 1.6 CDTi gemessen. Dabei hat sich der Organisation zufolge herausgestellt, dass die Emissionen deutlich höher waren, wenn das Auto auf einem Prüfstand stand, bei dem sich auch die Hinterräder drehten.

"Die Messresultate zeigen, dass das Fahrzeug sich anders verhält, wenn der Rollenprüfstand im 4- oder 2-Rad Modus betrieben wird" heißt es in dem Prüfbericht der Fachhochschule Bern, die den Test für die DUH durchgeführt hat. "Das Verhalten könnte durch eine Abschaltung der AdBlue-Dosierung erklärbar sein."

Das würde darauf hindeuten, dass in dem Wagen eine ähnliche Manipulations-Software versteckt ist wie bei VW. Normalerweise drehen sich nur die Antriebsräder, wenn ein Auto auf einem Prüfstand steht. Diesen Umstand haben die VW-Ingenieure genutzt, um anhand der ABS-Sensoren zu ermitteln, wann ein Auto auf einem Prüfstand steht und in diesem Fall die Abgasregelung so einzustellen, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Der VW-Skandal bewegt die Branche seit etwa einem Monat. Ein ähnliches Verhalten wirft die DUH jetzt auch Opel vor.

Opel hat die Vorwürfe umgehend zurückgewiesen: "Von GM entwickelte Software hat keine Features, die feststellen, ob das Fahrzeug einem Emissionstest unterzogen wird", heißt es in einer Presseerklärung. Die Ergebnisse der DUH könne man nicht nachvollziehen. Die Umweltschützer hätten sich zudem trotz mehrfacher Aufforderung geweigert, Opel die gemessenen Werte zur Verfügung zu stellen. Bei eigenen Versuchen habe man korrekte Werte festgestellt, die im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben lagen. Später habe man im Beisein des TÜV Hessen einen erneuten Test auf einem Vier-Rollen-Prüfstand durchgeführt. Auch dabei seien "gesetzeskonforme Abgaswerte" erzielt worden.