Umweltprämien aller Hersteller im Detail

Jetzt hat auch Opel nachgelegt und zahlt bis zu 7000 Euro Umweltprämie wenn Kunden ihren alten Diesel gegen ein neues Modell der jeweiligen Marke eintauschen. Damit sind die Rüsselsheimer im hohen Bereich aber nicht ganz oben. Eine aktuelle Übersicht.

Mittwoch, 9. August 2017, 14.33 Uhr

Das Image des Diesel ist ramponiert: Der Abgas-Skandal und die nach wie vor möglichen Fahrverbote für bestimmte Bereiche in Städten machen den Selbstzünder für Kunden immer weniger attraktiv.

Die Hersteller setzen deshalb jetzt Anreize für Kunden, die ihren alten Diesel loswerden wollen– in Form von Preisnachlässen beim Kauf neuerer Modelle. Je nach Hersteller müssen die in Zahlung gegebenen Autos jedoch verschiedene Bedingungen erfüllen.

Die Übersicht wird fortlaufend aktualisiert.

Bis zu 8000 Euro Prämie verspricht FordKunden, die ihren alten Diesel gegen einen neuen und schadstoffärmerenFordeintauschen. Interessenten können auch einen neuen Benziner kaufen und bekommen den Bonus ausgezahlt. Allerdings muss ihnen das alte Fahrzeug seit mindestens sechs Monaten gehören und vor dem 1. Januar 2006 zugelassen worden sein.

Zudem gilt das Angebot nur für Fahrzeuge der Euro-Normen 1, 2 und 3. Ford besteht dabei auf der Verschrottung der alten Pkw. Nicht die ganze Fahrzeugpalette des Herstellers steht für Prämienzahlungen zur Verfügung – und die Höhe des Preisnachlasses variiert je nach Fahrzeug, das der Kunde sich aussucht. Günstige Autos wie der Fiesta werden mit weniger als 8000 Euro bezuschusst. Das Angebot gilt bis Ende des Jahres.

Opel reiht sich knapp darunter ein:

BMW

Bei BMW fällt die Prämie deutlich schlanker aus als bei Ford. Bis zu 2000 Euro verspricht der Hersteller – gestaffelt je nach Modell (BMW oder Mini), das der Kunde aussucht. Kunden können ihren alten Diesel – in dem Fall Euro 4 oder älter – bei einem BMW-Händler in Zahlung geben.

Die Marke des alten Autos spielt dabei keine Rolle, allerdings muss es dem Halter schon mindestens ein Jahr gehören. Zum Angebot gehören Modelle von BMW i3, Plug-in-Hybride und Euro-6-Neufahrzeuge (Erstzulassung) mit einem CO2-Wert von maximal 130 Gramm pro Kilometer.Das Angebot soll noch im August anrollen und bis Jahresende gelten.

Zur offiziellen BMW-Mitteilung

Toyota und Lexus

Toyota nutzt die aktuelle Situation, um seine Hybrid-Modelle für Kunden attraktiv zu machen. Die Japaner versprechen insgesamt 4000 Euro Prämie, wenn man seinen alten Diesel gegen einen Hybrid des Herstellers eintauscht.

Das setzt sich zusammen aus 2000 Euro für den alten Diesel und 2000 Euro Hybrid-Bonus. Das alte Auto muss dem Halter schon mindestens ein halbes Jahr lang gehören. Das "Handelsblatt" erfuhr von einem Unternehmenssprecher, dass die Schadstoffklasse der eingetauschten Fahrzeuge keine Rolle spiele – der Hersteller nehme alle.

Dies gilt auch für die Toyota-Tochter Lexus. Das Unternehmen bietet allerdings getreu seiner Premiumausrichtung mehr als Toyota: Hier beträgt die bereits seit einiger Zeit existierende Hybridprämie 3000 Euro, die zusätzliche Umweltprämie weitere 3000.

Überblick über den deutschen Automarkt im Juli 2017

Daimler

Daimler bietet den Besitzern alter Dieselfahrzeuge eine Umtauschprämie von 2000 Euro, wenn sie ein neues Mercedes-Benz-Fahrzeug kaufen. Für einen Smart Electric Drive gibt es 1000 Euro.

Die Prämie bekommen Besitzer von Diesel-Autos aller Marken mit den Abgasnormen Euro-1 bis Euro-4, wenn sie bis Ende des Jahres einen neuen Mercedes-Diesel mit Euro-6, Plug-in-Hybride oder einen elektrischen Smart kaufen. Die alten Autos müssen mindestens sechs Monate auf die aktuellen Besitzer zugelassen sein.

Volkswagen fördert mit einer Umweltprämie von bis zu 10.000 Euro die Anschaffung moderner, umweltfreundlicher Fahrzeuge – bei gleichzeitiger Verschrottung eines älteren Dieselautos (Euro-1 bis 4-Norm). Zusätzlich bietet VW Pkw eine Zukunftsprämie für Kunden, die auf ein Elektro-Fahrzeug umsteigen.

Bei VW-Nutzfahrzeuge gibt es nur eine Prämie:

Der Preisvorteil bei Audi ist modellabhängig gestaffelt – je nach Fahrzeugklasse des gewählten Neuwagens beträgt er zwischen 3.000 Euro und 10.000 Euro. Entscheidet sich der Kunde für einen Audi mit Plug-In-Hybrid-Technologie oder ein mit Erdgas betriebenes g-tron-Modell, erhöht sich die Prämie. Die Aktion gilt in Deutschland ab sofort.

Die von Audi angebotene Prämie richtet sich an alle Fahrer eines Diesel-Fahrzeugs der Abgasnorm Euro 1 bis Euro 4 – unabhängig von Modell und Marke. Auch den Umstieg auf einen jungen Audi-Gebrauchtwagen fördert das Unternehmen.

Bei Kunden, die sich für einen Audi e-tron-Modell oder Plug-In-Hybrid entscheiden, verdoppelt die Marke den Herstelleranteil am staatlichen Umweltbonus von bisher 1.500 Euro netto am staatlichen Förderprogramm.

Für künftige Fahrer eines Audi g-tron steigt die Neuwagen-Förderung um 1.000 Euro gegenüber der regulären Prämie, etwa im Fall der in Kürze bestellbaren neuen Modelle A4 Avant g-tron und A5 Sportback g-tron auf jeweils 9.500 Euro.

Die Luxusmarke Porsche bietet Kunden beim Kauf eines neuen SUVs bei gleichzeitiger Verschrottung eines alten Dieselmodells, das maximal die EU4-Norm erfüllt, bis zu 5000 Euro Prämie.

Bei Seat setzen sich die Umweltprämien beim Eintausch von Modellen mit Dieselmotoren der Euronormen 1 bis 4 im Einzelnen folgendermaßen zusammen:

Auf für Seat-Fahrzeuge gilt die Zukunftsprämie von 2.000 Euro beim Kauf eines Fahrzeugs mit CNG-Antrieb. Erhältlich ist der dem Seat Leon 1.4 TGI und der Seat Mii 1.0 MPI ECOFUEL.

Die Umweltprämien beim Eintausch von Modellen mit Dieselmotoren der Euronormen 1 bis 4, stellen sich wie folgt dar:

Lesen Sie auch:

CAM-Leiter Stefan Bratzel: Kein Befreiungsschlag für den Diesel

Der Handel als Prellbock in der Dieselkrise: "Der Kunde hat ja niemanden, bei dem er sich beschweren kann"

Nach dem Gipfel: Was Diesel-Fahrer jetzt wissen müssen

EXKLUSIV Ford-Deutschlandchef Herrmann im Interview: Alte Diesel nachzurüsten wäre unsinnig