Dass sich Zeiträume in mittel- oder gar langfristigen Planungen von Politik und Wirtschaft nicht immer einhalten lassen, oftmals gar sehr weit daneben liegen, zeigt nicht nur das Debakel des neuen Berliner Flughafens. Die Umweltprämie ist drauf und dran, ein ähnliches Schicksal zu erleiden. Denn Planung und Wirklichkeit liegen ähnlich weit auseinander wie beim schon berüchtigten BER. Die 1,2 Milliarden Euro im Fördertopf, der zur Hälfte von den Autobauern und zur Hälfte vom Staat gefüllt wird, sollen eigentlich im Jahr 2019 aufgebraucht sein. Denn am 30. Juni 2019 ist Schluss mit den Bonuszahlungen, selbst wenn noch Geld im Topf steckt. Das hat Finanzminister Wolfgang Schäuble bereits deutlich gemacht.
Und so wie es derzeit aussieht, ist Mitte 2019 noch reichlich Geld vorhanden. Gerade mal 7370 Anträge auf den Umweltbonus verzeichnete das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bis zum 1. Dezember. 4173 reine E-Autos, 3195 Plug-in-Hybride und zwei Brennstoffzellenfahrzeuge waren es. Die bisherigen Anträge machen zusammen nur gut 13 Millionen Euro aus. Geht es so weiter, reicht der Fördertopf für 19 Jahre.