Der frühere Bosch-Chef Franz Fehrenbach ist ein enger Berater von Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann. Er ist bekannt dafür, das Thema Nachhaltigkeit ernst zu nehmen. Doch mit dem geplanten Fahrverbot für Diesel-Fahrzeuge in Stuttgart ist er ganz und gar nicht einverstanden, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet. In einem Brief an die Landesregierung hat Fehrenbach die Maßnahmen demzufolge als "unklug", "wirtschaftspolitisch verheerend" und "umweltpolitisch fragwürdig" bezeichnet.
Der Plan "bewirkt keine Verbesserung beim Feinstaub, sie bewirkt das Ende des saubersten Motors (Euro-6) und klammert die für den Klimawandel gefährlichste Emission, das Kohlendioxid, komplett aus", schreibt Fehrenbach weiter. "Beim Feinstaub würde nur ein Komplettverbot aller Fahrzeuge helfen, doch das will wohl auch die Landesregierung nicht." Eine Reduktion der Stickoxid-Emissionen sei nur möglich, wenn man "schnellstmöglich" alte Dieselfahrzeuge aus dem Verkehr ziehe.
Die grün-schwarze Landesregierung hat in der vergangenen Woche beschlossen, dass Dieselfahrzeuge, die die Euro-6-Norm nicht erfüllen, den Stuttgarter Talkessel sowie die Stadtteile Feuerbach und Zuffenhausen ab 2018 bei Feinstaubalarm nicht mehr befahren dürfen.