Die beiden Fonds Blackstone sowie Hellman & Friedman hätten "ihr Interesse bezüglich der etwaigen Abgabe eines gemeinsamen freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots", gegenüber dem Vorstand bekundet, schreibt Scout24 in einer Ad-Hoc-Mitteilung. Damit greift knapp dreieinhalb Jahre nach dem Börsengang der ehemalige Mehrheitseigner erneut nach dem Unternehmen.
Der Vorstand von Scout24 hält allerdings offenbar wenig von den Angebot. Man habe "den vorgeschlagenen Angebotspreis in Höhe von EUR 43,50 je Aktie als unangemessen zurückgewiesen", heißt es in der Mitteilung. Er liegt rund 8,6 Prozent über dem Schlusskurs vom Freitag. Am Montagmorgen legte die Aktie des Unternehmens in Reaktion auf die Mitteilung kräftig zu.
Hellman & Friedman hatte Ende 2013 rund 70 Prozent des Unternehmens von der Telekom übernommen. Nach dem Börsengang im Herbst 2015 hatte das Unternehmen seine Beteiligung schrittweise zurückgefahren, seit Februar 2018 hatte Hellman & Friedman keine Anteile mehr. Nun will man das offenbar wieder rückgängig machen. Auch Blackstone verfügt nicht über meldepflichtige Mengen an Scout24-Papieren, also auf jeden Fall weniger als drei Prozent. Insgesamt gibt es keine größeren Anteilseigner bei Scout24. Der jüngsten Mitteilung des Unternehmens aus dem November 2018 zufolge befindet sich das Unternehmen zu 99 Prozent im Streubesitz.
Zuletzt hatte Scout24 regelmäßig starke Zahlen gemeldet, oft getrieben durch AutoScout24 (Lesen Sie auch: AutoScout24 legt einen Zahn zu). Zudem hat das Unternehmen seit November 2018 mit Tobias Hartmann einen neuen Chef.
Über die Pflichtmitteilung hinaus wollte Scout24 die Pläne der beiden Investoren nicht kommentieren.
Sollte die Grafik nicht richtig angezeigt werden, klicken Sie bitte hier: //www.datawrapper.de/_/BqYG3/
Lesen Sie auch:
Gebrauchtwagenplattform der VW-Finanztochter: ZDK wird stiller Gesellschafter bei Heycar
Führungswechsel bei Scout24: Tobias Hartmann ist neuer Unternehmenschef
Starkes Quartalsergebnis: AutoScout24 legt einen Zahn zu