Im Herbst will Uber sein "Advanced Technology Center" in Paris eröffnen. Hierfür hat der amerikanische Taxi-Shuttle-Dienst mit der Elitehochschule École polytechnique eine fünfjährige Partnerschaft unterzeichnet. 20 Millionen Euro will Uber in den kommenden fünf Jahren in dieses Forschungszentrum stecken. Es soll nach Standorten in San Francisco, Pittsburgh und Toronto das vierte von Uber werden, schreibt das Tech-Blog The Verge.
Hauptsächlich sollen hier Flugtaxis erforscht und ein Backend für diese Fortbewegungsmittel entwickelt werden. Uber will KI-gestützte Transportbedarfsprojektionen, Luftverkehrssimulationen, die Entwicklung smarter Stromverteilungs- und Ladenetzwerke für die Ladestationen sowie die Integration von neuen Flugverkehrsmitteln in die Regularien der europäischen Luftfahrtaufsicht EASA erforschen.
Das US-Start-up will seinen Flugtaxi-Dienst mit dem Namen Uber Elevate zum Jahr 2022 starten. Dabei sollen Fluggeräte verschiedener Hersteller über die Uber-Plattform vermittelt werden.
Uber-Chef Dara Khosrowshahi traut sich mit diesem Schritt erneut in die französische Metropole, aus der Uber vor Jahren verbannt worden war. Großflächige Proteste von Taxifahrern, die sich sogar mit Gewalt gegen Uber und seine Fahrer stellten, führten zum Verbot von Uber-Pop. Zudem wurden 2015 zwei Uber-Mitarbeiter wegen illegaler Geschäfts verhaftet. All das geschah jedoch noch unterKhosrowshahis Vorgänger Travis Kalanick. Khosrowshahi wiederum will den Konzern auf eine nicht so brachiale Art und Weise führen. Er setzt auf Gespräche mit Kommunen und eine enge Zusammenarbeit mit Gesetzeshütern. Dass sich Uber für sein Forschungszentrum Paris ausgesucht hat, könnte man als Versöhnungsangebot verstehen, mutmaßt das Tech-Magazin Wired.
Paris jedoch soll jedoch nur Entwicklungsort von Ubers Flugtaxis sein, erste Testflüge, die 2020 stattfinden sollen, soll es hier nicht geben. Dafür habe man sich Dallas, Los Angeles sowie eine weitere Stadt außerhalb der USA ausgesucht, heißt es.
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