München. Der Internetkonzern und Fahrdienstvermittler Uber will ins Entwicklungsgeschäft für autonome Autos einsteigen. Im Gegenzug soll Google angeblich an einer Taxi-App arbeiten.
Das Startup Uber, das mit umstrittenen Taxifahrten Millionen verdient hat, kooperiert für die Entwicklung des autonomen Fahrens mit der Universität Carnegie Mellon in den USA. Bei dieser Kooperation geht es um Kartendienste, Sicherheit und das autonome Fahren, heißt es in einem Blog von Uber.
Gleichzeitig berichtet das Nachrichtenportal Bloomberg, dass das Unternehmen Google, das auch Investor bei Uber ist, einen Service für Taxidienste entwickelt. Möglicherweise könnte dies in einer Verbindung mit dem Google-Projekt für selbstfahrende Autos stehen. Google-Manager David Drummond habe den Uber-Verwaltungsrat über diese Aussicht informiert, schreibt Bloomberg. Auch hätten Uber-Manager Screenshots der aktuellen Mitfahr-App von Google gesehen.
Google kommentierte diese Berichte nicht, reagierten einzig mit einem etwas ausweichenden Tweet, in dem es hieß, Uber und der Rivale Lyft funktionierten auch ganz gut. "Wir nutzen sie die ganze Zeit."
@business We think you'll find Uber and Lyft work quite well. We use them all the time.
— Google (@google) 2. Februar 2015
Scheinbar ist es kein Zufall, dass sich Uber die Carnegie-Mellon-Uni für seine Kooperation ausgesucht hat, denn von dort kommt der derzeitige Chef des Google-Projekts für selbstfahrende Autos, Christopher Urmson. Uber will auch mit dem dortigen Robotik-Zentrum zusammenarbeiten, deren Forschung finanzieren und ein "Zentrum für fortgeschrittene Technik" gründen. Chef und Mitgründer Travis Kalanick hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, Uber dürfte in Zukunft auf selbstfahrende Autos setzen.
Google arbeitet bereits seit mehreren Jahren an Techniken für selbstfahrende Fahrzeuge und präsentierte im vergangenen Jahr auch das erste Auto aus eigener Entwicklung. Derzeit lässt Google eine Flotte von 150 Google-Cars bauen. Uber liegt weltweit im Clinch mit der Taxi-Branche und Behörden. Sie werfen dem Startup aus San Francisco unfairen Wettbewerb vor.