München. 2013 ist ein gutes Jahr für den TÜV Süd. Gut einen Monat vor dem Ende hat der Konzern nun bereits eine positive Bilanz gezogen. Man werde das Umsatzziel von knapp zwei Milliarden Euro erreichen, hieß es am Mittwoch in München; das entspreche einem Plus von rund sechs Prozent. Ohne Währungseffekte wären es sogar acht Prozent gewesen.
Auch auf der Ergebnisseite geht das Unternehmen von Werten über denen des Jahres 2012 aus. Hier wirkten sich die Währungseffekte kaum aus, da sie durch die internationale Aufstellung des TÜV Süd kompensiert werden. 47 Prozent der Mitarbeiter des Konzerns arbeiten außerhalb Deutschlands. Insgesamt wuchs ihre Zahl um 1200 auf 20.000. Drei Viertel der neuen Jobs entstanden im Ausland. 2014 oder 2015 wird voraussichtlich erstmals die Hälfte der Beschäftigten außerhalb der Bundesrepublik tätig sein. Beim Umsatz ist sie allerdings noch das Maß der Dinge. 62 Prozent oder 1,19 Milliarden wurden im Inland erwirtschaftet, ein Plus von fünf Prozent.Prüfkonzerne
TÜV Süd bleibt auf Wachstumskurs
Der Münchner Konzern hat auch im laufenden Jahr zugelegt, obwohl Währungseffekte etwas bremsten. Für 2014 ist man ebenfalls optimistisch.
Acht Übernahmen
Bei den Akquisitionen blieb der TÜV Süd mit insgesamt acht Unternehmenskäufen ebenfalls expansiv. Ihr gemeinsames Umsatzvolumen liegt bei gut 50 Millionen Euro.
Auch 2014 will der TÜV Süd weiter wachsen. Das Ziel von "nahezu 2,1 Milliarden Euro" soll zum einen organisch, zum anderen aber auch weiterhin durch Zukäufe erreicht werden. Die Kassen seien gut gefüllt, sagte CFO Matthias Rapp. Die flüssigen Mittel liegen ihm zufolge bei rund 220 bis 230 Millionen Euro. Allerdings versicherte er, dass der TÜV Süd bei Akquisitionen besonnen vorgehen werde und sich nicht vom Markt treiben lasse.Große Erwartungen bei E-Mobilität
Große Erwartungen hat der Konzern im Bereich E-Mobilität. Dies sei eines der wichtigen Wachstumsthemen, sagte Vorstandsmitglied Horst Schneider, der die Division Mobility verantwortet. Hier gehe auch von den deutschen Herstellern ein wichtiges Signal mit den insgesamt 14 neuen elektrischen Serienfahrzeugen in 2013/14 aus.
Bei vielen dieser Fahrzeuge habe der TÜV Süd bei Themen wie Zulassung und Batteriesicherheit mitgewirkt. Auch die Batterielabore in Garching, Toronto und Detroit wurden 2013 weiter ausgebaut, zudem kaufte das Unternehmen eine Anlage in Oberpfaffenhofen bei München, in der man nun auch dynamische Crashversuche an Batteriesystemen durchführen könne. In China habe man jüngst 1500 Quadratmeter neue Laborfläche in Betrieb genommen, in Korea sei der Aufbau des neuen Labors in vollem Gang. Zudem kündigte Schneider an, dass der TÜV Süd durch Kooperationen im kommenden Jahr auch in Japan und Taiwan Prüfungen bei Antriebsbatterien anbieten wird. Die internationalen Kunden könnten dabei von den identischen Prüfbedingungen in den Laboren profitieren.