München. Der TÜV Süd hat erstmals in seiner Geschichte mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz gemacht. 2014 lagen die Erlöse des Prüfkonzerns mit 2,06 Milliarden Euro um 6,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Das Ergebnis vor Steuern legte um 4,4 Prozent auf 146,5 Millionen Euro zu. Auch dies ein Rekordwert.
Das Wachstum kam in diesem Jahr vor allem aus dem Konzern selbst. Das organische Umsatzwachstum lag mit 6,9 Prozent sogar höher als insgesamt, was letztlich bedeutet, dass Verkäufe sich stärker auswirkten, als die insgesamt sechs Akquisitionen, die der TÜV Süd 2014 tätigte. Diese lagen mit Investitionen von rund 30 Millionen Euro ohnehin unter dem langjährigen Durchschnitt von etwa 50 Millionen. 2015 ist wohl ein Anstieg der Akquistionen zu erwarten. Die Pipeline dafür sei voll, sagte Finanzvorstand Matthias J. Rapp. Man sehe sich die Unternehmen allerdings genau an, sagte er. Unternehmenskäufe seien nicht mehr so günstig wie in den Zeiten der Wirtschaftskrise.
Das Segment Mobility, dessen wichtigster Teil das Geschäft mit Hauptuntersuchungen ist, wuchs mit 4,7 Prozent etwas langsamer als der TÜV Süd insgesamt. Mit 608,5 Millionen Euro Umsatz war es für 29,5 Prozent des Konzernumsatzes verantwortlich. Allerdings beinhalten diese Zahlen nicht das Geschäft in der Türkei, wo der TÜV Süd ein Drittel an der dortigen Überwachungsorganisation hält. Würde man diese mit berücksichtigen, wäre man beim Wachstum hervorragend unterwegs, sagte der Vorstandsvorsitzende Alexander Stepken.
Das operative Ergebnis des Segments Mobility lag bei 54,7 Millionen Euro. Damit kommt es auf eine EBIT-Marge von 9,0 Prozent und liegt etwas besser als der Konzernschnitt von 8,4 Prozent.
Das Wachstum des TÜV Süd hat zudem die Internationalisierung vorangetrieben. Im Frühjahr waren erstmals mehr Arbeitnehmer des Konzerns im Ausland als in Deutschland tätig. 2014 stieg die Mitarbeiterzahl um 863 auf 22.003. Dennoch macht der Konzern noch immer 63,8 Prozent seiner Umsätze in der Bundesrepublik. Das Wachstum hierzulande war mit 4,4 Prozent aber geringer als beispielsweise in Nord- und Südamerika (+15,6 Prozent) oder Asien mit einem Zuwachs von elf Prozent.