Detroit/Washington. Stürzt die überraschende Wahl von Donald Trump zum 45. US-Präsidenten die Autobranche in eine Krise? Viele Unternehmenslenker befürchten, dass Trump nach seinen Drohungen zur Einführung von neuen Handelsschranken Taten folgen lassen könnte (siehe auch Beitrag "Große Verunsicherung in der deutschen Wirtschaft").
Trump hatte im Wahlkampf ein sofortiges Moratorium für alle neu verhandelten Handelsabkommen der USA gefordert, bestehende Handelsverträge sollen neu bewertet werden - mit offenem Ausgang.
Wörtlich hatte er angekündigt: "Wenn ich Präsident bin, wenn dann ein Unternehmen seine Arbeiter feuern will und nach Mexiko oder in ein anderes Land umziehen möchte, dann werde ich eine 35-prozentige Steuer auf diese Produkte einführen, wenn sie in die USA zurückexportiert werden sollen."
Besonders kritisch war Trump mit dem Hersteller Ford ins Gericht gegangen. Ford hatte im April angekündigt, 1,6 Milliarden Dollar in ein neues Werk in Mexiko zu investieren. Er warf Ford vor, noch mehr Produktion nach Mexiko verlagern zu wollen. Chairman Bill Ford hatte Trump daraufhin persönlich getroffen. Dennoch hielt Trump danach an seiner Ford-Kritik fest.
Trump sah sich mit seiner Kritik schließlich im September bestätig, als Ford-Vorstandschef Mark Fields öffentlich ankündigte, in den kommenden zwei bis drei Jahren die gesamte Kleinwagenproduktion von den USA nach Mexiko zu verlagern.