Die Markt- und Meinungsforscher von YouGov in Köln haben massive Imageverluste der amerikanischen Autobauer in Mexiko festgestellt. Das berichtet WirtschaftsWoche Online.
YouGov-Geschäftsführerr Holger Geißler schreibt dort: "Einen solchen Punktverlust sieht man nur selten: Ford ist von einer der Top 10 Automarken auf Platz 27 abgerutscht und das innerhalb von drei Monaten."
YouGov erhebt den Markenmonitor BrandIndex. Der Imageverlust muss als direkte Folge auf Fords Entscheidung statt in ein Werk in Mexiko nun doch in den USA zu investieren.
Amerikanische Verbraucher zeigte sich allerdings überraschend unbeeindruckt. "Davon, dass es eine patriotische Begeisterung für eine Trendwende in der Automobilwirtschaft gibt, kann keine Rede sein", so Geißler auf wiwo.de. Der Trend für Ford und GM sei allerdings positiv. Auch im sogenannten "Buzz", eine Dimension zur Analyse positiver oder negativer Nachrichten über eine Marke, gibt es eine leichte Steigerung; "Amerikaner geben also seit einigen Wochen an, verstärkt positive Nachrichten über Ford zu hören", erklärt Geißler.
In Mexiko sieht das Bild verständlicherweise anders aus. Dort hören die Menschen mehr negative Nachrichten von Ford. Auch das Arbeitgeberimage von Ford ist negativ. Auch Fiat-Chrysler wird als Arbeitgeber in Mexiko nicht mehr geschätzt. "Abgestürzt aber noch leicht positiv ist die Reputation von General Motors", so Geißler.
Sein Fazit: "Für die Autobauer dürfte es eine schwierige Aufgabe werden, politisch nicht ausgebootet zu werden und gleichzeitig eine positive Message an Verbraucher auf beiden Seiten von Grenzzäunen und –Mauern zu senden."
Das Image der deutschen Autobauer in den USA ist übrigens bislang noch weitestgehend stabil. Der Trend von Mercedes, Audi und BMW zeige war nach unten, "aber noch in einem Ausmaß, in dem auch eine kurzfristige Erholung möglich ist", erklärt der Marktforscher. Lediglich Volkswagen erlebt seit Mitte Januar 2017 mal wieder einen deutlichen Abschwung in Buzz und beim Image. Das scheine aber eher mit den Nachwehen des Abgasskandals zusammenzuhängen als mit den Äußerungen von Donald Trump, so die Marktforschungsexperten.
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