Toyota, Toyoda und die Sieben Samurai

Toyota hat im abgelaufenen Geschäftsjahr so viel verdient wie noch nie. Der Nettogewinn stieg auf umgerechnet 19,3 Milliarden Euro; auch der Umsatz erreichte einen Rekordwert.

Allerdings: Im laufenden Geschäftsjahr droht Gegenwind. Der japanische Volkswagen-Rivale rechnet nach dem Rekordjahr unter anderem in Erwartung eines wieder stärkeren Yen mit geringeren Erträgen.

Toyota ist stärker abhängig vom Wechselkurs als andere japanische Hersteller. Akio Toyoda, CEO des Konzerns, will deshalb den Gürtel enger schnallen – und zwar deutlich.

Das Mantra des Spardiktats lautet einem Bericht des Branchen-Portals "Automotive News" zufolge: "Wir müssen genau hinschauen, was wir tun."

Demnach wolle der Chef eine Art "Kriegskasse" anlegen. Jede Abteilung des Konzerns solle dabei helfen, Geld zu sparen, um es in zukünftigen – und womöglich schlechteren – Tagen investieren zu können.

Um seine Pläne umzusetzen, habe Toyoda dem Bericht zufolge bereits im Januar eine Gruppe von vertrauten Top-Managern um sich versammelt, die er in Anlehnung an einen populären Historienfilm "Die Sieben Samurai“ nenne.

In der vergangenen Woche sagte Toyoda bei der Vorstellung der Konzern-Zahlen: "Unsere Rivalen und die Regeln des Wettbewerbs verändern sich. Ein Kampf um Leben und Tod hat begonnen – in einer Welt voller Unbekanntem."

Kostensenkungen seien daher unumgänglich.

Zugleich müsse aber auch die Marge vergrößert werden, um Investitionen in Zukunftstechnologien stemmen zu können, mahnte Toyoda.

Ziel des Unternehmens sei es daher, die Kosten im laufenden Geschäftsjahr (bis 31. März 2019) um 130 Milliarden Yen zu senken.

Der Grund seiner Sorge: Der Betriebsgewinn wäre ohne die besonderen Effekte wie zum Beispiel den günstigen Wechselkurs und Kostensenkungen wohl gesunken.

"Nur das Fett bleibt übrig", sagte Toyoda: "In den kommenden Geschäftsjahren müssen wir sicherstellen, dass Toyota eine muskelbepackte Firma wird, sodass wir die Herausforderungen des veränderten Wettbewerbs annehmen können."

Bedeutet: Keine unnötigen oder aufgeblähten Meetings mehr, weniger Papierkram, schnellere Entscheidungen. Und auch Modellvarianten müssten auf ihre Notwendigkeit hin überprüft und gegebenenfalls optimiert werden. (mer)

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