Kitzingen. Tom Graf, Vorsitzender der Geschäftsführung bei F.S. Fehrer, hat am 15. Dezember 2014 die Mitarbeiter darüber informiert, dass er zum Jahresende aus der Geschäftsführung ausscheidet. Graf verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch.
Die damaligen Fehrer-Gesellschafter hatten Graf im April 2012 ins Unternehmen geholt. Fehrer hatte in den Jahren zuvor auf wichtige Branchenentwicklungen nicht rechtzeitig reagiert und in der Folge erheblichen Restrukturierungsbedarf. Graf, einer der renommiertesten deutschen Unternehmenssanierer, wurde beauftragt, ein Restrukturierungskonzept zu entwickeln und umzusetzen. Es folgten harte Verhandlungen, bis schließlich eine Einigung mit Banken, Kunden und Betriebsrat gelang.
Nachdem Fehrer auf der Kostenseite saniert war, musste die hohe Schuldenlast des Unternehmens abgebaut werden. Das konnte nur mithilfe eines Investors gelingen. Graf hatte sich dabei schon früh entschieden, dass nur ein strategischer Investor infrage kam, der in Kultur und Ausrichtung zu Fehrer passte. Dieser wurde schließlich in der AUNDE-Gruppe gefunden, einer mittelständischen, familiengeführten Unternehmensgruppe, die zu den weltweit 100 führenden Systemlieferanten für die Automobil-Industrie gehört. AUNDE übernahm sämtliche Standorte inklusive aller rund 4.000 Mitarbeiter von Fehrer. Fehrer ist nun wieder schuldenfrei. Das Jahr 2014 wird das Unternehmen bereits mit einem guten operativen Ergebnis abschließen.
Durch die Übernahme gingen keine weiteren Arbeitsplätze verloren. Zudem konnte Graf im April dieses Jahres 120 bereits ausgesprochene Entlassungen rückgängig machen.
Nachdem der Übergang auf den neuen Eigentümer nun abgeschlossen ist, sieht Graf seine Aufgabe als erledigt an und will sich neuen Aufgaben zuwenden.
„Mit dem Verkauf an AUNDE hat Fehrer finanziell wieder in einem sicheren Hafen festgemacht und steht operativ auf kerngesunden Füßen“, betonte Graf in seiner Abschiedsansprache an die Fehrer-Belegschaft. „Das Unternehmen ist nun hervorragend aufgestellt und hat beste Aussichten für die Zukunft. Dies ist Ihr Verdienst. Darauf können Sie stolz sein.“