Für den Verkauf der Audi-Motorradtochter Ducati sowie auch für den Getriebehersteller Renk bildet sich keine Mehrheit im Volkswagen-Aufsichtsrat. Die Arbeitnehmer stellen in dem 20-köpfigen Gremium die Hälfte der Sitze. Ein Sprecher des Konzernbetriebsrates sagte der Nachrichtenagentur Reuters: „Jeder, der die Halbjahreszahlen des Volkswagen-Konzerns lesen kann, sollte wissen: Wir brauchen kein Geld, und unsere Töchter sind deshalb auch nicht für Schnäppchenjäger zu haben.“
Demnach halten die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat an Ducati, Renk und auch am Motorenbauer MAN Diesel&Turbo fest. „Ein Verkauf wird nicht stattfinden", hieß es gegenüber der Agentur. Für Ducati interessiert sich unter anderem wohl die italienische Industriellenfamilie Benetton.
Konzernkreisen zufolge sind auch die Eigentümerfamilien Porsche und Piëch gegen einen Verkauf von Ducati und Renk. Sie verfügen über vier Sitze im Aufsichtsrat. Ein Sprecher ihrer Holdinggesellschaft Porsche SE lehnte einen Kommentar ab.
VW-Konzernchef Matthias Müller hatte schon 2016 angekündigt die Beteiligungen zu überprüfen. Der Konzern soll sich aufs Kerngeschäft fokussieren. So sollen auch Kosten gespart werden.
VW hatte 27. Juli 2017 die Quartalsbilanz vorgestellt. Der Betriebsgewinn hat sich mehr als verdoppelt. Allerdings lasten neben dem Abgasskandal auch die neuen Kartellvorwürfe auf dem Konzern. (ree)
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