Der US-Elektroautohersteller Tesla willdie für seine Fabrik in Grünheidebenötigten Batterienzellen jetzt doch selbst vor Ort fertigen. Das bestätigte am Freitag Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) dem "Tagesspiegel". "Tesla hat die Planung für eine Produktion von Batteriezellen in Grünheide begonnen. Das hat uns das Unternehmen mitgeteilt", sagte Steinbach der Zeitung. "Das ist erneut eine großartige Nachricht: Ein Baustein mehr, Brandenburg zum führenden Energiewendeland in Deutschland und Europa zu machen."
Zuvor hatteElon Musk am Mittwoch bei Teslas Online-Quartalskonferenz von einer geplanten Batteriezellproduktion in Grünheide gesprochen. "Es wird eine lokale Zellproduktion geben, die den Bedürfnissen der Berliner Fabrik gerecht wird", so Musk.
Die Ankündigung bezieht sich laut "Tagesspiegel" allerdings auf die zukünftige Erweiterung der Fabrik. In den bisherigen Genehmigungs- und Antragsunterlagen für den Bau ist noch keine Produktion von Batterien vorgesehen und beantragt. Für die spätere Erweiterung des Werks um eine Batteriefabrik werde dann ein neues umweltrechtliches Genehmigungsverfahren notwendig.
Die Frage, ob sich der Aufbau eigener Zellproduktionen lohnt, bewegt die Auto- und Zulieferbranche seit mehreren Jahren. Das Vorhaben ist extrem teuer. Wer selbst herstellt, reduziert dafür die Abhängigkeit von den großen asiatischen Zellproduzenten und das Risiko von Lieferengpässen. Davor warnt vor allem die Politik, die mehrere Initiativen für den Aufbau einer Zellproduktion in Deutschland und - länderübergreifend - in Europa angestoßen hat. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert Großprojekte zur Batteriezellinnovation. Die Konzerne selbst sehen das meist deutlich entspannter und verweisen auf langfristige Lieferverträge.