Der Tag ist nicht nur für den Elektroauto-Pionier Tesla ein Meilenstein, er ist für die ganze Automobilbranche von Bedeutung. Bisher dominieren koreanische, japanischen und chinesische Batteriezellenhersteller wie LG und Samsung den Weltmarkt - und diktieren damit die Preise.
Tesla-Chef Elon Musk wollte die Preise für Batterien drücken, um die Kosten für Elektroautos zu reduzieren. Denn die Batterien machen rund 30 Prozent der Gesamtkosten eines elektrischen Flitzers aus. Elektroautos sollten, so sein Mantra, kein Luxus sein, sondern für jedermann erschwinglich. Nur in der Masse könnten die emissionsfreien Fahrzeuge der Umwelt wirklich etwas Gutes tun, so Musk. Deshalb beschloss er eine - nein, nicht irgendeine - sondern die größte Batterifabrik der Welt zu bauen. In den USA. Panasonic kam als Partner ins Boot.
Mehr als 2900 Menschen arbeiten in dem fast 5 Millionen Quadratmeter großen Areal im kargen Niemandsland östlich von Reno. In diesem Jahr sollen weitere 4000 folgen. Für die strukturschwache Region ein Segen.
Bis 2018 will Tesla in der Wüsten-Fabrik Zellen mit einer Kapazität von 35 Gigawatt-Stunden und Batterieblöcke mit ingesamt 50 Gigawattstunden vom Band rollen lassen. Damit hat Musk seinen Zeitplan nochmals um zwei Jahre nach unten korrigiert.
Doch in Sachen Ankündigung ist Musk ein Meister. Nicht immer treten die Prognosen auch ein. Gerade musste der Tesla-Chef eingestehen, dass er seine Absatzziele für 2016 nicht geschafft hat. 80.000 Wagen wollten Musk weltweit im vergangenen Jahr ausliefern, geworden sind es nur 76.230.
Im letzten Quartal des Jahres sank der Tesla-Absatz verglichen mit dem Vorquartal von 24.500 auf etwa 22.200 Fahrzeuge. Die Umstellung auf eine neue Fahrassistenz-Hardware habe die Produktion zwischenzeitlich gebremst, begründete Tesla die negative Entwicklung.