Die ersten Model 3 sind gerade vom Band gerollt, als Tesla-Chef Elon Musk sagt: „Wir werden in den ersten sechs Monaten durch die Produktionshölle gehen.“ Das dürfte die Mitarbeiter schockieren. Einem Bericht der CNBC zufolge, sind ist die Belegschaft in Fremont der Hölle schon recht nah.
In einem Brief, den eine Reihe an Mitarbeitern wenige Tage nach der Übergabe der ersten Model 3 an den Verwaltungsrat gerichtet hat, kritisieren sie „Gesundheits- und Sicherheitsrisiken“. Jeden Tag passierten Unfälle. Häufig beeinflussten schwere Zwischenfälle die Moral und verursachten Verzögerungen in der Produktion. „Wir verlieren gute Arbeiter, die für die Produktion und für ihre Familien wertvoll sind, weil sie aufgrund von vermeidbaren Unfällen ausfallen“, zitiert CNBC aus dem Brief.
Das Problem ist nicht neu. Schon im Mai hatte Worksafe, die Arbeitervereinigung für Sicherheit, über Unfälle bei Tesla berichtet und darauf aufmerksam gemacht. Demnach lag die Unfallquote bei Tesla 2015 um 31 Prozent höher als durchschnittlich in der Autoindustrie üblich.
Zudem beklagen die Tesla-Mitarbeiter in dem Schreiben geringe Löhne. Während der Landesdurchschnitt in der Automobilindustrie bei mehr als 25 Dollar pro Stunde liegt, verdienen die Tesla-Mitarbeiter in der Fabrik nur rund 18 Dollar. Die US-Automobilgewerkschaft will Berichten zufolge nun eine Abteilung im Tesla-Werk in Fremont gründen. Auch deshalb haben die Mitarbeiter aber offenbar ein ungutes Gefühl: Sie fordern eine Zusage, nicht Opfer von Repressalien zu werden, wenn sie der Gewerkschaft beitreten.
In Reaktion auf die Vorwürfe sagte ein Tesla-Sprecher gegenüber der Times, man habe vielleicht in der Vergangenheit mit Herausforderungen in der Entwicklung zum Autobauer gehabt, aber was zähle, sei die Zukunft. Mit den Veränderungen die vorgenommen wurden, habe man nun eine der niedrigsten Unfallraten in der Industrie.
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