Tesla auf Expansionkurs in Deutschland

Der kalifornische Autobauer Tesla expandiert in Deutschland. In Stuttgart hat der Elektropionier im Einkaufszentrum Dorotheenquartier in der Innenstadt einen neuen Showroom offiziell eröffnet. Der Betrieb läuft bereits seit Mitte Juli. Damit hat Tesla nun 18 Repräsentanzen. Zuletzt kam eine Filiale in Hamburg hinzu, noch in diesem Jahr sollen vier weitere folgen, darunter Frankfurt. Mit der Resonanz in Stuttgart ist Jochen Rudat, Tesla-Vetriebschef für Deutschland, Österreich und die Schweiz, zufrieden. "Ich bin sicher, wir haben mit dieser Location die richtige Entscheidung getroffen", sagte er am Eröffnungsabend vor etwa 200 geladenen Gästen.

Auf rund 350 Quadratmetern Fläche werden derzeit je zwei Exemplare des Model S sowie zwei vom Model X ausgestellt. Der Store ist damit der größte in Deutschland. Von den beiden bisher erhältlichen Modellen hat Tesla laut Kraftfahrtbundesamt in Deutschland bis zum August 2273 Stück verkauft, dies entspricht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Plus von 119 Prozent. Im Monat August lag der Absatz bei 198, ein Plus von 15,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. "Teslas Vision ist es, den Übergang zur nachhaltigen Energie zu beschleunigen", sagte Europa-Vetriebschef Johan Vos.

Dennoch bleibt der Marktanteil in Deutschland mit 0,1 Prozent verschwindend gering. Damit liegt Tesla beispielsweise auf Augenhöhe mit dem koreanischen Nischenhersteller Ssangyong, der ungefähr gleich viele Autos in Deutschland verkauft. Im etwa 30.000 Einheiten zählenden Luxus-Segment, im Revier von BMW 7er, Mercedes S-Klasse und Audi A8, kann Tesla aber durchaus punkten. Das neue Model 3 von Tesla ist laut Rudat hierzulande erst Ende des Jahres 2018 erhältlich. Von ihm erhofft sich der Autobauer einen weiteren Schub. Weltweit liegen bereits 450.000 Vorbestellungen vor. Wie viele davon auf Deutschland entfallen, sagt Tesla nicht. "Wir registrieren auch hier eine große Nachfrage", so Rudat.

Die Ziele von Tesla-Chef Elon Musk sind ehrgeizig. Bis Ende des Jahrzehnts sollen rund eine Million elektrische Fahrzeuge pro Jahr die Fabrik verlassen. Damit hätte Tesla beispielsweise Porsche deutlich überflügelt. Unklar ist, wann Tesla das erste Mal die Gewinnschwelle erreichen wird. So ist etwa das Model 3 mit einem Startpreis von 35.000 Dollar in den USA deutlich günstiger als Model S oder X. Trotzdem ist das Auto mit teurer Technik etwa für das autonome Fahren ausgestattet. Die dürfte sich aber nur rechnen, wenn die Kunden auch bereit sind, sich die Funktionen für einen erheblichen Aufpreis sofort oder später freischalten zu lassen.

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