Das Frankfurter Konsortium Terra E Holding benötigt für den geplanten Bau einer Batteriezellenfabrik vier Milliarden Euro, berichtet die "Wirtschaftswoche". Die Verhandlungen mit Investoren stünden kurz vor dem Abschluss, sagte demnach Holger Gritzka, Vorstandschef der im Mai von 17 deutschen Firmen gegründeten Holding. Terra E wolle im September entscheiden, wo die erste europäische Gigafabrik für Batteriezellen ihren Sitz haben soll.
Terra E baut Gigafabrik wohl in Deutschland
"Die Bewerbungen stapeln sich bei uns", sagte Gritzka dem Wirtschaftsmagazin. Die Fabrik müsse in der Nähe der deutschen Autobauer liegen. Deshalb werde der Standort wohl auch in Deutschland sein. Pro Gigawattstunde gefertigter Leistung seien 90 Mitarbeiter notwendig, sagte Gritzka weiter. Geplant seien insgesamt 34 Gigawattstunden bis 2028. Demnach ginge es um rund 3000 neue Arbeitsplätze.
Bei der Finanzierung des Großprojekts soll laut "Wirtschaftswoche" auch das Bundesforschungsministerium helfen: Terra E habe einen Förderantrag für eine neue Prozess-Technologie gestellt, die die Batteriezellenfertigung günstiger machen solle.
Die weltweite Kapazität von Batteriefabriken wird sich bis 2021 Schätzungen zufolge verdoppeln und dann 278 Gigawattstunden betragen. Bisher ist der Markt fest in asiatischer Hand, Marktführer sind die koreanischen Firmen Samsung und LG. Wenn Teslas Gigafactory in Nevada ihre volle Kapazität von 35 Gigawattstunden erreicht hat, wird der Elektroautobauer zum zweitgrößten Produzenten aufsteigen. Tesla hat fünf Milliarden Dollar in das Projekt investiert. (os)
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