Die AutoScout24-Mutter Scout24 und ihr langjähriger Eigentümer, Deutsche Telekom, gehen getrennte Wege. Dreieinhalb Jahre, nachdem die Telekom die Mehrheit abgegeben hat und knapp zwei Jahre nach dem Börsengang, hat sich der Kommunikationskonzern nun von seinen letzten direkt gehaltenen Anteilen getrennt. Zuletzt hatten die Bonner noch 9,26 Prozent direkt gehalten, die sie nun für rund 310 Millionen Euro losschlugen.
Die Aktien wurden zwischen Handelsschluss am 20. Juni und Börsenöffnung am 21. Juni bei institutionellen Investoren platziert. Die Telekom hält damit nur noch eine indirekte Beteiligung von unter einem Prozent, die sich aus rechtlichen Gründen nicht schnell auflösen lässt. Dass auch hier der Verkauf ansteht, liegt nahe.
Ein Telekom-Sprecher sagte, mit dem aktuellen Verkauf habe man eine gute Gelegenheit genutzt, um die Anteile zu platzieren. Seit dem Verkauf der Mehrheit an Hellman & Friedman war klar gewesen, dass die Telekom sich langsam bei der AutoScout24-Mutter zurückziehen würde. Der nächste Schritt erfolgte beim Börsengang im Herbst 2015. Danach ging es schrittweise weiter nach unten.
Die Telekom ist dabei nicht der einzige Investor, der sich sukzessive bei Scout24 zurückgezogen hat. Auch die Hellman & Friedman zuzurechnende Willis Lux Holdings hat ihren Anteil seit dem Börsengang deutlich reduziert. Parallel stieg der Streubesitz deutlich an (Siehe Grafik).
Ein weiterer Anstieg des Streubesitzes wäre nicht überraschend. Als Private Equity-Unternehmen dürften Hellman & Friedman nicht für immer bei der AutoScout24-Mutter investiert bleiben.
Bei Scout24 sieht man den steigenden Streubesitz positiv. Dies erhöhe das Handelsvolumen mit der Aktie, was dem Unternehmen helfen könne in den M-Dax aufzurücken.