Taycan auf Augenhöhe mit 911

Der Sportwagenbauer Porsche hat wie andere deutsche Premiumhersteller seinen Absatz im ersten Halbjahr 2021 deutlich gesteigert. Die Auslieferungen erreichten 153.656 Fahrzeuge und damit ein Plus von 31 Prozent. Noch nie hat Porsche in einem Halbjahr zuvor so viele Autos verkauft. Besonders erfolgreich war der rein elektrische Taycan: Mit 19.822 Fahrzeugauslieferungen liegt er nach dem ersten Halbjahr nur knapp unter dem Absatz des gesamten Vorjahres, das allerdings von der Corona-Pandemie geprägt war. Damit bewegt sich der Taycan auf Augenhöhe mit der Sportwagenikone 911. Der Zweitürer wurde 20.611 Mal verkauft, ein Zuwachs von 22 Prozent.

"In allen Regionen wächst die Elektrifizierungsrate. Diese Entwicklung bestätigt unseren Weg, den wir mit unserer Antriebsstrategie eingeschlagen haben", so Porsche-Vertriebschef Detlev von Platen. "In Europa liefern wir schon heute rund 40 Prozent unserer Autos mit Elektromotor aus – als reines Elektrofahrzeug oder Plug-in Hybrid". Die Europäische Union hatte vor wenigen Tagen ihre CO2-Ziele formuliert. So soll der Ausstoß des klimaschädlichen Gases bei Pkw bis 2030 um 55 Prozent gesenkt werden, ab 2035 dann nur noch emissionsfreie Fahrzeuge verkauft werden.

Die erfolgreichsten Modelle bei Porsche sind die beiden SUV. Der Cayenne kam auf 44.050 ausgelieferten Einheiten – zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Auf Platz zwei steht der Macan, den im ersten Halbjahr 43.618 Kunden entgegennahmen – ein Plus von 27 Prozent. Während auch die kleinen Zweisitzer 718 Boxster und Cayman mit 11.922 Einheiten (plus 33 Prozent) deutlich zulegen konnte, fiel das Wachstum beim Panamera mit 13.633 Fahrzeugen und einem Anstieg von sechs Prozent vergleichsweise schwach aus. Der Grund dafür dürfte sein, dass sich viele Kunden für den rein elektrischen Taycan entschieden haben.

Das Wachstum verteilte sich auf alle Märkte, wobei die USA mit einem Plus von 50 Prozent herausragen. Hier konnte Porsche 36.326 Fahrzeuge absetzen. Der größte Einzelmarkt bleibt China, wo im ersten Halbjahr 48.654 Fahrzeuge (plus 23 Prozent) in Kundenhand übergingen. Dort sind zunehmend auch die Zweitürer gefragt. Der Absatz des 911 hat sich hier mit 2324 Einheiten um 83 Prozent erhöht. Die Auslieferungen in Asien-Pazifik, Afrika und Nahost stiegen insgesamt um ein Viertel auf 69.198 Einheiten. Auch in Europa konnte sich Porsche um 25 Prozent auf 40.435 verkaufte Sportwagen steigern. In Deutschland lag der Zuwachs bei 22 Prozent – hier wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 13.094 Fahrzeuge ausgeliefert.

Die Auftragsbücher seien gut gefüllt, auch wenn man den Chipmangel und die Corona-Auswirkungen weiter beobachten müsse, so Vertriebschef von Platen. In einem optimistischen Szenario könnte Porsche damit auf das ganze Jahr gesehen erstmals die Marke von 300.000 Einheiten knacken. Dies hatte auch Porsche-Chef Oliver Blume bereits in Aussicht gestellt.

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