Eine Reihe namhafter Politiker und Gewerkschafter hat sich am Montagnachmittag in Berlin getroffen, um über die Sanierung bei Opel zu sprechen. Unter anderem nahmen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, die Ministerpräsidenten Volker Bouffier (Hessen) und Malu Dreyer (Rheinland-Pfalz) und IG-Metall-Chef Jörg Hofmann teil, wie das "Manager Magazin" berichtet. Weil die IG Metall sich weigert, die tarifvertraglich vereinbarte Lohnerhöhung zu stunden, hält PSA Investitionszusagen für das Werk Eisenach zurück. Heil und Altmaier hatten ausdrücklich Carlos Tavares, den Chef des Opel-Mutterkonzerns PSA, zu dem Treffen eingeladen. Doch dieser erschien nicht in Berlin. Der Vorstandschef habe der Einladung aufgrund der Kürze der Vorlaufzeit nicht folgen können, heißt es bei Opel. Man sei aber weiter dialogbereit.
Tavares gibt Ministern einen Korb
Opel schreibt seit Jahren rote Zahlen. Im vergangenen Jahr hat General Motors das Unternehmen an den französischen Konzern PSA verkauft, der gerade ein harte Sanierung unter Führung von Tavares hinter sich hatte. Dabei hat Tavares zugesagt, die deutschen Standorte von Opel zu erhalten und die geltenden Verträge, etwa zum Kündigungsschutz, einzuhalten.
Opel-Chef Michael Lohscheller erhöhte den Druck mit einem Brief an die Belegschaft. Er schrieb, in Eisenach solle eigentlich schon ab 2019 ein elektrifizierbares Modell gebaut werden, man halte die Investitionszusage jedoch zurück, solange es keine Einigung mit der Gewerkschaft gebe.
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