Tausende Autos ausgebrannt

Tianjin. Das große Feuer in Hafen der chinesischen Tianjin hat furchtbare Folgen: 50 Menschen kamen ums Leben, mehr als 700 wurden verletzt. Auch die Sachschäden sind beträchtlich. Neben diversen zerstörten Häusern, die Tausende Chinesen zu Obdachlosen machten, wurden auch mehrere tausend Autos von mindestens vier Herstellern komplett zerstört. Fast 2750 Volkswagen, die auf dem Hafengelände auf ihre Verschiffung warteten, sind einem Bericht chinesischer Medien zufolge verbrannt.

Der Konzern teilte mit, es gebe noch keine offiziellen Angaben über die genaue Zahl der betroffenen Fahrzeuge. Die "Automotive News" berichtet, dass der Autobauer auf die Häfen von Schanghai und Guangzhou ausweicht, weil die Anlagen in Tianjin aufgrund der massiven Schäden bis auf Weiteres nicht zur Verfügung stehen.

"Wir haben bereits begonnen, den Zustand der Fahrzeuge zu untersuchen, die im Hefen von Tianjin gelagert waren", hieß es in einer Mitteilung. "Auf keinen Fall werden Fahrzeuge, die in diesem schrecklichen Unfall beschädigt wurden, in den Handel kommen."

Neben den Volkswagen sind 4000 Fahrzeuge von Hyundai und Kia sowie 1500 Renault zerstört worden. Allein die Renault hatten einen Wert von mindestens 210 Millionen Yuan, umgerechnet etwa 29,5 Millionen Euro. Beschädigt wurden auch mehrere Toyota, über deren Anzahl oder Wert aber noch nichts bekannt ist.

Tianjin ist eine der wichtigsten chinesischen Hafenstädte für die Autobranche und das Tor zum nördlichen Teil des Landes. Im zehntgrößten Hafen der Welt werden pro Jahr mehr Container umgeschlagen als in Hamburg oder Rotterdam. Die Stadt hat etwa 15 Millionen Einwohner und liegt 120 Kilometer südöstlich von Peking.

Die langfristigen Folgen der immensen Schäden sind noch nicht absehbar. "Mittelfristig kann das zu Lieferschwierigkeiten für die dort ansässigen Unternehmen führen", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Auslandshandelskammer in Peking, Mike Hofmann, der Nachrichtenagentur Reuters. "Die benachbarten Häfen können das noch auffangen. Die Frage ist: wie lange noch?" Mehrere Unternehmen aus der Autobranche, unter anderem Volkswagen und Continental, haben Werke in Tianjin und brauchen den Hafen, um Rohstoffe und Komponenten zu importieren.