Die globale Autoindustrie wechselt 2019 von langjährigem Wachstum in eine Phase der Stagnation.
Diese wird voraussichtlich verbunden sein mit rückläufigen Umsätzen in den nächsten zwei bis drei Jahren, prognostiziert das Beratungsunternehmen Alix Partners in seiner neuen Studie "Global Automotive Outlook 2019".
Für die Studie hat das Unternehmen in den vergangenen Monaten die Bilanzen von mehr als 300 Autoherstellern und -zulieferern ausgewertet sowie eine Vielzahl von Experten-Interviews und Verbraucher-Umfragen durchgeführt.
Demnach schalten wichtige Märkte wie Europa mit einem prognostizierten jährlichen Wachstum von 1,0 Prozent bis 2026 in den "Leerlauf".
Einen negativen Ausblick für diesen Zeitraum biete indes der amerikanische Automarkt, dessen Wachstumsrate sich von +5,3 Prozent im Jahr 2018 sogar in einen Marktrückgang von jährlich –0,1 Prozent bis 2026 umdrehen werde. (Im Datencenter: Pkw-Neuzulassungen USA von Januar 2017 bis Mai 2019)
China, bisher großer Wachstumsmotor der Branche, geriet schon im Jahr 2018 ins Stottern mit einem Absatz von 27 Millionen verkauften Fahrzeugen und einem erwarteten Rückgang um zwei Millionen Einheiten bis 2020.
Die Absatz-Schwäche fällt zusammen mit massiven Investitionen der Fahrzeughersteller und -zulieferer. Alix Partners spricht von weltweit mindestens 202 Milliarden Euro in den kommenden fünf Jahren, um den Technologiewechsel hin zum Elektroantrieb und die Entwicklung, Produktion und Vermarktung der bis zu 300 geplanten neuen E-Autos zu finanzieren.
Hinzu kämen über 43 Milliarden Euro für die Entwicklung von Systemen für das autonome Fahren, auch wenn diese nach Einschätzung des Beratungsunternehmens deutlich später marktreif würden als bisher angenommen. "Diejenigen Hersteller sind gut aufgestellt, die viel investieren können. Wer das nicht kann, hat natürlich ein Problem", fasst es Jens Haas, Co-Autor der Studie zusammen.