Studie: Dieselanteil wird weltweit weiter sinken

Hat der Dieselantrieb noch eine Zukunft? Diese Frage wird angesichts des Abgas-Skandals und möglicher Fahrverbote zuletzt immer öfter gestellt. Für die Autobauer ist die Frage von immenser Bedeutung. Sie haben nicht nur viel Geld in die Entwicklung gesteckt. Sie planen auch mit dem Diesel, um immer schärfere Verbrauchsgrenzwerte einhalten zu können.

Roland Berger hat nun aktuell eine Prognose für den weltweiten Dieselmarkt erstellt. Die Experten kommen zu dem Schluss, "dass der Dieselanteil bis 2025 überall weiter zurückgehen wird".

Dies gelte auch für Dieselhochburgen wie Frankreich, wo Roland Berger schon von 2012 bis 2016 einen Rückgang von 73 Prozent auf 53 Prozent beobachtete, oder Spanien (von 69 auf 57 Prozent).

In dem riesigen Neuwagenmarkt USA ist der Dieselanteil bei Pkw schon heute mit nur drei Prozent zu vernachlässigen. Auf dem weltgrößten Neuwagenmarkt China, "wo der Dieselmotor praktisch nur noch im Lkw zum Einsatz kommt", so Roland Berger, betrage der Dieselanteil weniger als ein Prozent. Auch das Autoland Japan ist mit einem Dieselanteil von nur etwa zwei Prozent schon heute zu vernachlässigen.

In Indien dagegen liegt der Dieselanteil bei 52 Prozent, ebenso in der Europäischen Union (Stand: 2015).

Für die Zukunft prognostiziert Roland Berger weltweit weiter sinkende Diesel-Neuzulassungen. In den USA rechnen die Experten wegen des Abgas-Skandals mit sinkenden Zahlen, auch sei dort der Dieselpreis höher als der für Benzin. Diesel werde in den USA ein Nischenprodukt bleiben.

Auch für die EU erwartet Roland Berger sinkende Diesel-Marktanteile. Ein Grund: Dieselantriebe werden wegen neuer Grenzwerte teurer, daher werden sie vor allem bei den kleineren Autos seltener werden.

In China wird der Diesel laut den Experten auch künftig keinerlei Rolle spielen, die dortige Regierung setzt auf den E-Antrieb, nur im Nutzfahrzeugbereich bleibt der Diesel dort relevant.

Auch in Japan fokussiert man sich auf alternative Antriebe, die auch gefördert werden. Dies führt laut Roland Berger zu einem weiterhin vernachlässigbaren Dieselanteil in dem Land.

Lediglich für Indien geht Roland Berger von einem steigenden Dieselanteil aus. Dort hat der Dieselkraftstoff einen Preisvorteil gegenüber Benzin.

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