München. Zwei soeben veröffentlichte Studien kommen zu fast identischen Ergebnissen. Im Graduate Barometer des Trendence Instituts führt bei den Ingenieurstudenten Audi die Beliebtheitsskala an vor BMW, Porsche, Daimler und VW. Fast die gleichen Ergebnisse liefert der Universum Student Survey 2015: Lediglich Daimler und VW tauschen hier die Plätze. Als einzige Automobilzulieferer kommen Siemens und Bosch bei Trendence unter die Top 10 (Plätze Ränge sechs und sieben).
Erstmals sind im Graduate Barometer für Wirtschaftsstudenten alle Top-5-Plätze von Automobilherstellern belegt: durch BMW, Audi, Porsche, VW, Daimler. Daimler rückte dabei von Platz sechs auf Rang fünf auf. Bei der Umfrage des Beratungsunternehmens Universum unter den Wirtschaftsstudenten schiebt sich Google mit Rang vier in die Phalanx der Automobilhersteller. VW landet in diesem Ranking auf Platz fünf. Schlechter schneiden die Automobilhersteller bei den IT- und Informatikstudenten ab. Für sie sind Google, Microsoft und Apple die drei attraktivsten Arbeitgeber, gefolgt von Audi und SAP. Universum hatte rund 34.000, Trendence etwa 40.000 Studierende befragt.
Die Universum-Studie kommt zum Ergebnis, dass ein Arbeitgeber für die jungen Talente dann besonders attraktiv ist, wenn er ein attraktives Grundgehalt, ein freundliches Arbeitsumfeld und ein hohes Einkommen in der Zukunft bietet. Kriterien, die nur wenig zu einem guten Arbeitgeberimage beitragen, seien dagegen die Fragen, ob ein Unternehmen nur die Top-Talente rekrutiert, ob Minderheiten akzeptiert werden und ob das Unternehmen sich besonders dadurch auszeichnet, dass es für Gleichberechtigung eintritt.
Die Work-Life-Balance sei für die Studierenden schon seit einigen Jahren das wichtigste langfristige Karriereziel, betonen die Universum-Experten, gefolgt von Jobsicherheit und einer Arbeitsstelle, die intellektuelle Herausforderung bietet. Dabei erwarten die Studierenden in erster Linie, dass sich Familien- und Karriereplanung nicht stören und dass die Unternehmen ein positives Arbeitsklima bieten.
Von der Führungskultur haben die Studierenden offenbar klare Vorstellungen. Gewünscht werden Führungskräfte, denen an der Entwicklung und Förderung ihrer Mitarbeiter gelegen ist, die offen kommunizieren und die es schaffen, die Visionen und Werte ihrer Unternehmens glaubwürdig zu vermitteln. „Die Angehörigen der Generation Y bestehen auf regelmäßigem Feedback. Die Zeiten, in denen Jahresgespräche ausreichend waren, sind vorbei“, ergänzt Universum-Deutschlandchef Stefan Lake.
Um sich über potenzielle Arbeitgeber zu informieren nutzen Studierende der Studie zufolge am häufigsten die Sozialen Medien wie Facebook. Aber auch andere digitale Kanäle, etwa Karrierewebseiten der Arbeitgeber, Online-Jobbörsen und Webseiten zum Thema Karriere, seien gefragt.