Beim ChemCar-Wettbewerb des VDI setzten die Teams von sieben Unis aus drei Ländern verschiedenste chemische Reaktionen ein, um ihre Modellfahrzeuge in Fahrt zu bringen. Die Sieger von der Universität Ulm hatten sich für eine mit Methanol betriebene Brennstoffzelle entschieden. Deutlich exotischer waren – zumindest aus von Sicht von Automobilisten – einige der anderen Studenten zu Werke gegangen. Das Team der RWTH Aachen nutzte das Grundprinzip des Stirling Motors. Diese Wärmekraftmaschine wandelt den Temperaturunterschied zwischen einem warmen und einem kalten Reservoir teilweise in mechanische Energie um. Dabei werden die Erhöhung bzw. Senkung der Temperatur im jeweiligen Reservoir durch chemische Reaktionen hervorgerufen.
Die Studenten der HAW Hamburg verwendete zum Antrieb ein Schaufelrad, das durch Druckwasser bewegt wird. Den dafür nötigen Druck erzeugten sie vereinfacht gesagt per Brausetablette: Sie ließen Backnatron mit Citronensäure reagieren, wobei Kohlendioxid entsteht, das Wasser aus einem Vorratsbehälter herausdrückt. Ähnliche Ansätze, bei denen Gase Druck aufbauen und etwa einen pneumatischen Kolbenmotor oder dampfmaschinenähnliche Systeme antreiben, nutzten die Teams der DHBW Mannhein, der indonesischen Uni Negeri Semarang und der polnischen TU Lodz. Die Mannheimer zersetzten dafür mit einem Katalysator Wasserstoffperoxid in Wasser und Sauerstoff, die indonesischen und polnischen Studierenden erzeugten in ihren chemischen Reaktionen aus Natriumhydrogencarbonat oder Natriumoxalat Kohlendioxid zum Antrieb.