Die Posse um einen gemieteten Tesla Model X, den Daimler bei Tests beschädigt hat, geht in die nächste Runde. Jetzt streiten Sixt und der ursprüngliche Vermieter Elektromotron über die Höhe des Schadens und fällige Zahlungen.
Sixt betont in einer aktuellen Mitteilung, dass "keineswegs ein Schaden von mehr als 80.000 Euro entstanden" sei, wie dies Elektromotron behaupte. Der Vermieter beruft sich dabei auf ein Gutachten der Dekra, das den Schaden - ohne Mehrwertsteuer - bei 15.700 Euro sieht. Diesen habe man "zusammen mit den Gutachterkosten und dem Fahrzeug-Minderwert Elektromotron binnen weniger Tage ohne weitere Diskussion erstattet", heißt es weiter. Insgesamt geht es dabei um rund 18.500 Euro. Das Fahrzeug sei also keineswegs "geschrottet" worden, betont Sixt.
Laut Sixt fordert Elektromotron inzwischen allerdings rund 185.000 Euro vom Vermieter, was deutlich über dem Neupreis des Wagens liege. Darin enthalten ist laut Sixt auch ein Posten von 20.000 für eine Verschwiegenheitserklärung. "Dies muss als 'Preis' interpretiert werden, im Falle des Eingehens auf dieses 'Angebot' auf weitere Medienkontakte zu verzichten", schreibt Sixt. Für dieses "sittenwidrige Angebot", stehe man aber nicht zur Verfügung.
Hintergrund des Streits ist, dass Daimler bei Sixt ein Model X gemietet hatte, das der Vermieter wiederum von Elektromotron gemietet hatte. Das Auto wurde einem Bericht des "Spiegel" zufolge während der siebenwöchigen Mietzeit anscheinend auseinander- und wieder zusammengeschraubt und unter Extrembedingungen getestet - unter anderem bei Hitze, auf einer Rüttelstrecke und einer Traktionsstrecke.
Die Anmietung von Fahrzeugen zu "Vergleichsfahrten" sei ein "in der Automobilbranche üblicher Vorgang", teilte Daimler dazu mit. Auch Sixt betont nun, dass "allen Beteiligten" klar gewesen sei, "dass das von Sixt an den industriellen Kunden vermietete Fahrzeug zu Vergleichs- und Testzwecken eingesetzt werden würde."
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