Der ADAC hat in einem Test stark erhöhte Stickoxidwerte insbesondere bei ausländischen Autobauern festgestellt, berichtet die "Bild am Sonntag" (BamS). Demanch wurden 188 Modelle von zwölf Herstellen im realen Straßenbetrieb getestet. Es handelte sich um moderne Euro-6-Diesel, die seit 2013 angeboten werden. Daraus ermittelte der ADAC den sogenannten NOX-Flottenmix. Das Ergebnis: Die Importeure hatten deutlich schlechtere Stickoxidwerte als die deutschen Autobauer.
Stickoxidwerte bei Importeuren deutlich höher
Dem ADAC zufolge sei der durchschnittliche NOX-Ausstoß der getesteten Fahrzeuge des Renault-Konzerns (684 Milligramm pro Kilometer) fast fünfmal so hoch gewesen wie bei Modellen von BMW (141). Hohe Schadstoffausstöße hätte es auch bei Fiat-Chrysler (Fiat, Alfa Romeo, Jeep, 561 Milligramm), Ford (488), der Hyundai-Gruppe (Hyundai, Kia, 421), Volvo (364) und dem PSA-Konzern (Peugeot, Citroen, 263) gegeben. Fahrzeuge der BMW-Gruppe (BMW, Mini, 141) schnitten demnach am besten ab, gefolgt von Dieseln des Volkswagen-Konzerns (VW, Audi, Skoda, 146), Mercedes (149) und Opel (236). Moderne Diesel dürfen eigentlich 80 Milligramm Stickoxid-Ausstoß pro Kilometer nicht überschreiten.
"Der ADAC EcoTest zeigt, dass so gut wie alle Hersteller ein massives Emissions-Problem bei ihren Dieselfahrzeugen haben", sagte Thomas Burkhardt, ADAC-Vizepräsident für Technik, der "BamS". Er fordere eine bessere Umrüstung bei allen Herstellern. (os)
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