Zuerst hat Daimler im Kartell-Verdacht Selbstanzeige bei den EU-Wettbewerbsbehörden erstattet. Das Ziel: als Kronzeuge möglichst billig davonkommen. Die Schwaben haben den Schritt als bislang einziger auch offiziell bestätigt.
Sie sind damit offenbar Volkswagen zuvorgekommen. Die Wolfsburger sollen denselben Schritt unternommen haben, eine Bestätigung steht in diesem Fall jedoch noch aus. Der dritte Konzern im Bunde – BMW – fühlt sich durch das Vorgehen der beiden Hersteller aufs Kreuz gelegt: Man sei "irritiert" sagte BMW-Einkaufsvorstand Markus Duesmann der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Dieselbe Zeitung berichtet außerdem, dass hinter beiden Selbstanzeigen ein und dieselbe Person stehe: Christine Hohmann-Dennhardt, die ehemalige Verfassungsrichterin und Ex-SPD-Politikerin.
Sie sei als Managerin an beiden Tatorten an vorderster Front zugange gewesen, schreibt die "F.A.S.": "In Stuttgart wie Wolfsburg war sie nacheinander im Vorstand für Recht und Ordnung zuständig; in den Jahren von 2011 bis 2015 für Daimler, 2016 dann für Volkswagen, geholt als vermeintliche Wunderwaffe für die diversen juristischen Schlachten, in die der Konzern nach dem Diesel-Skandal verstrickt war (und immer noch ist)."