Audi-Chef Rupert Stadler kritisiert die öffentlichen Aussagen von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt zur Abgasmanipulation von zwei Audi-Modellen. "Dass Herr Dobrindt allein vorprescht, hat mich persönlich sehr enttäuscht", sagte Stadler in einem Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. "Wir sind alle zwei Wochen beim Kraftfahrtbundesamt und erstatten Bericht. Bei 24.000 Autos in Europa haben wir Auffälligkeiten gefunden. Diese Informationen haben wir den Behörden mitgeteilt. Dies und das weitere Vorgehen wollten wir gemeinsam kommunizieren", sagte Stadler. Dass die Behörden illegale Software "entdeckt" hätten, sei hier das falsche Wort. "Wir selbst drehen jedes Steinchen um."
Stadler rechnet damit, dass die 24.000 Autos innerhalb von drei Monaten per Software-Update umgerüstet sind. Start des Rückrufs ist Juli. Knapp 14.000 Fahrzeuge der Modelle A7 und A8 sind in Deutschland davon betroffen.
Bundesverkehrsminister Dobrindt hatte zuvor mitgeteilt, dass Audi illegale Software verwende. Die Software erkenne, wenn das Auto auf dem Prüfstand war und habe die Reinigungssysteme nur dann voll wirksam eingeschaltet. Dobrindt hat für die Unterbreitung von Lösungsvorschlägen eine Frist bis zum 12. Juni gesetzt.