Stadler soll Vertuschung angeordnet haben

Neue Vorwürfe gegen Audi-Chef Rupert Stadler: Bisher wurde ihm lediglich mangelnde Aufklärung vorgeworfen, jetzt berichten "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR, er habe Mitarbeiter angewiesen, den US-Umweltbehörden EPA und CARB bei einer Besprechung im November 2015 Manipulationen zu verschweigen.

Hintergrund der Vorwürfe ist "Spiegel Online" zufolge eine ursprünglich zehn Seiten umfassende Präsentation, aus der hervorgegangen wäre, dass Audi den Verbrauch von AdBlue in den USA mithilfe einer speziellen Technik begrenzte und damit gegen Gesetze verstieß. Stadler soll die Präsentation zusammen mit anderen Managern stark gekürzt haben, so dass diese Information nicht mehr enthalten war.

VW antwortete auf eine Anfrage der SZ, ein Bericht der US-Regierung enthalte "keine Hinweise auf Verfehlungen ehemaliger oder aktiver Vorstandsmitglieder". Weiter wollte sich der Konzern aufgrund der laufenden Verfahren nicht äußern. Bisher laufen gegen Stadler keine strafrechtlichen Ermittlungen. Zwar läuft ein Bußgeldverfahren gegen den Audi-Vorstand, es richtet sich aber nicht gegen einzelne Personen.

Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, würde der ohnehin schon beträchtliche Druck auf Stadler weiter steigen. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass vier von sieben Mitgliedern des Audi-Vorstands gehen müssen. Audi hatte die Software entwickelt, mit deren Hilfe der VW-Konzern die Abgaswerte von weltweit rund elf Millionen Autos manipuliert hatte.

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