Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt gegen die in Ismaning ansässige Byton GmbH wegen Insolvenzverschleppung, wie Electrive.net und weitere Medien berichten. Wie ein Sprecher der Byton GmbH gegenüber dem Online-Portal bestätigte, haben die Mitarbeiter in Ismaning seit Monaten kein Gehalt mehr ausgezahlt bekommen. Das Gebäude des Unternehmens stehe "seit Monaten" leer, weil der Mietvertrag gekündigt sei.
"Die Unternehmensführung in China hat es versäumt, vertraglich zugesicherte Zahlungen zu veranlassen", so der Sprecher. "Derzeit ist unklar, wie es mit Byton in Deutschland weitergeht." Die Byton GmbH ist das in Deutschland ansässige Design- und Entwicklungszentrum des chinesischen Elektroauto-Startups.
Daniel Kirchert, ehemaliger Byton-CEO und Geschäftsführer der Byton GmbH, hat das Unternehmen im Juli 2020 verlassen. Seitdem sei die Position des Geschäftsführers nicht neu besetzt worden. Aus Unternehmenskreisen heiße es, dass eine mögliche Insolvenz der Byton GmbH bereits während der Amtszeit von Kirchert ein Thema gewesen sei. Ab wann bei dem Unternehmen tatsächlich Insolvenzgründe vorlagen, werde nun die Staatsanwaltschaft ermitteln.
Der Auftragsfertiger Foxconn aus Taiwan will Byton beim Aufbau der Produktion des ersten Serienfahrzeugs unterstützen, wie die beiden Unternehmen Anfang Januar mitteilten. Es wird demnach ein Produktionsstart des M-Byte bis zum ersten Quartal 2022 angepeilt. Foxconn wolle "industrielle Ressourcen und seine Expertise in fortschrittlicher Fertigungstechnologie" einbringen. (os)
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