Sportwagen und SUVs erzielen die höchsten Zuwächse

Oberhausen. Die gesamten deutschen Pkw-Neuzulassungen stiegen im Januar um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Bei den KBA-Segmenten gab es deutliche Gewinner und Verlierer.

Das Mini-Segment verfehlte sein Vorjahresergebnis um über ein Prozent und musste sich mit einem Marktanteil von sieben Prozent zufrieden geben. Segmentführer VW Up verlor über zwölf Prozent. Dies konnte auch vom zweitplatzierten, dem Fiat 500 mit plus 18 Prozent nicht kompensiert werden. Zumal der Opel Adam auf Platz drei ebenfalls fast sechs Prozent verlor.

Der gewerbliche Anteil an den Zulassungen lag im Gesamtsegment bei knapp 66 Prozent. Von allen hier vertretenen Modellen hatte der Opel Adam mit 83,5 Prozent den höchsten gewerblichen Anteil. Den niedrigsten Anteil verzeichnete der Smart ForTwo mit etwas über 29 Prozent.

Die Kleinwagen starteten mit einem Plus von 6,6 Prozent ins neue Jahr. Besonders erfolgreich war der Segmentführer VW Polo mit plus 21,4 Prozent. Die beiden nächstplatzierten Opel Corsa (minus 14 Prozent) und Mini (minus 2,5 Prozent) konnten ihr Vorjahresergebnis nicht bestätigen.

Der gewerbliche Anteil im Kleinwagensegment war mit unter 59 Prozent deutlich geringer als bei den Minis. Einen der höchsten gewerblichen Anteile verzeichnetet der Opel Corsa mit 79 Prozent, beim VW Polo waren es weniger als 45 Prozent.

Segmentführer VW Golf verlor im Januar über 20 Prozent. Dies konnte auch durch die Gewinne der zweit- und drittplatzierten Modelle Opel Astra (plus 98 Prozent) und Audi A3 (plus vier Prozent) nicht kompensiert werden. Mit über 30 Prozent Segmentanteil bleibt der VW Golf eindeutiger Segmentführer. Der gewerbliche Anteil an den Zulassungen war im vergangenen Monat mit über 71 Prozent in diesem Segment etwas höher als im Gesamtmarkt.

Das Mittelklassensegment, das im vergangenen Jahr überdurchschnittlich zulegen konnten, kam im Januar nicht über das Vorjahresergebnis hinaus. Die ersten drei Modelle VW Passat, Mercedes C-Klasse und Audi A4 mussten zum Teil deutliche Rückgänge hinnehmen, aber die dahinter liegenden Modelle konnten dies in Summe kompensieren.

In der Oberklasse haben die deutschen Premium-Marken die absolute Dominanz. Im Januar verlor der BMW Fünfer fast 31 Prozent, was durch die leichten Gewinne der Mercedes E-Klasse und des Audi A6 nicht kompensiert werden konnte. Das Segment lag insgesamt knapp zehn Prozent unter dem Vorjahresmonat.

Mit plus 37,7 Prozent erreichten die Sportwagen die höchsten Zuwächse aller KBA-Segmente. Ausschlaggebend für diese positive Entwicklung war der Erfolg des Audi TT der seine Verkäufe um über 80 Prozent steigern konnte. Damit lag das Modell im Januar fast 500 Zulassungen vor dem Porsche 911. Im Gesamtjahr 2015 waren es gerade mal 110 Neuzulassungen gewesen. Auf Platz drei kam der Ford Mustang mit einem Segmentanteil von fast 14 Prozent. Der Anteil der gewerblichen Zulassungen war bei diesen drei Modellen sehr unterschiedlich. Für das Gesamtsegment kam er auf 72,5 Prozent. Den höchsten Anteil mit knapp 88 Prozent hatte der Audi TT, der Porsche 911 erreichte 68 Prozent, der Ford Mustang 35 Prozent.

Die Vans setzten auch zum Jahresbeginn ihre negative Entwicklung fort und wiesen einen Rückgang von neun Prozent auf. Dabei konnten die Großraum-Vans um zwölf Prozent zulegen, die Minivans verloren dagegen 29,5 Prozent, wobei die Mercedes B-Klasse als Segmentführer ihr Volumen fast halbierte.

Die Gewinner des vergangenen Jahres konnten ihre Erfolgsstory auch im Januar fortschreiben. Plus 22 Prozent führten die SUVs zu einem Marktanteil von fast zwölf Prozent. Erstmaliger Segmentführer war der Mercedes GLK, GLC, gefolgt vom Ford Kuga und dem Nissan Qashqai. Aber auch die nächstplatzierten Modelle BMW X1 und Opel Mokka haben nur einen geringen Abstand, sodass in den nächsten Monaten durchaus mit öfters wechselnden Segmentführern zu rechnen ist. Im Januar trennten den Segmentführer und den Opel Mokka auf Platz fünf lediglich 155 Neuzulassungen.

Auch die größeren Geländewagen konnten im Januar ein deutliches Wachstum von fast 15 Prozent verbuchen. Segmentführer VW Tiguan kam auf ein Plus von 3,7 Prozent. Die Plätze zwei und drei belegten die Audi Modelle Q3 (plus 32 Prozent) und Q5 mit plus 25 Prozent.

Im Januar stieg der Gesamtmarkt um 3,3 Prozent, die Diesel-Pkw mussten dagegen leichte Verluste hinnehmen und erreichten einen Marktanteil von 48 Prozent. Allerdings war die Entwicklung bei den sechs volumenstarken deutschen Marken durchaus unterschiedlich. Bei Ford und Opel stiegen die Diesel-Zulassungen stärker als die der gesamten Marke. Bei VW, BMW und Mercedes war die Nachfrageentwicklung nach Diesel-Pkw deutlich schwächer.

Den höchsten Diesel-Anteil im Januar wies BMW mit 70 Prozent auf, gefolgt von Audi (66 Prozent), Mercedes (60 Prozent), VW (53 Prozent) und Ford (52 Prozent). Bei Opel vielen der Dieselanteil mit 28 Prozent unterdurchschnittlich aus.