Ende November verkaufte Intel-Chef Brian Krzanich ein großes Aktienpaket seines Arbeitgebers. Offenbar wusste er zu dem Zeitpunkt längst von der dramatischen Sicherheitslücke bei Intel-Prozessoren. Bereits im Juni, so schreibt der Business Insider, habe Intel von der Sicherheitslücke erfahren – und zwar durch Google. Die Öffentlichkeit erfuhr allerdings erst in diesen Tagen von der Sicherheitslücke.
Als Krzanich Ende November Aktien im Wert von 24 Millionen Dollar veräußerte und nur die intern vorgeschriebene Mindestmenge der Papiere behilt, rumorte es zwar unter den Aktionären, Unstimmigkeiten aber konnte niemand finden. Jetzt aber scheint der gesamte Deal in einem komplett anderen Licht. So soll ein Intel-Sprecher dem US-Wirtschaftsmagazin Business-Insider bestätigt haben, dass Google den Konzern bereits im Juni über die Sicherheitslücke informierte.
Von Intel wiederum heißt es, der Verkauf des Aktienpakets sei ein ganz normaler Vorgang und habe mit der entdeckten Schwachstelle in den Chips nichts zu tun. Im Gegenteil, der Verkauf sei lange geplant gewesen.
Allerdings, so das Wirtschaftsmagazin, sei der Verkauf der Aktien durch Krzanich erst im Oktober bei der Börsenaufsicht eingereicht worden – da wusste Intel also längst von der Sicherheitslücke. Das wiederum legt den Verdacht nahe, dass auch Krzanich selbst von der Sicherheitslücke wusste und dieses Insiderwissen womöglich genutzt hat, um seine Aktien zu einem guten Preis zu verkaufen. Intel bestreitet die Vorwürfe.
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