Der Aufsichtsrat der Knorr-Bremse AG bekommt mit Stefan Sommer ein neues Mitglied. Er zieht nach dem Tod von Heinz-Hermann Thiele in das Gremium ein. Zudem hat der Aufsichtsrat Claudia Mayfeld ab Mai 2021 in den Vorstand berufen. Sie leitet das neu geschaffene Ressort Integrität und Recht. Aufsichtsratschef bleibt Klaus Mangold. Er soll auf der Hauptversammlung des Zulieferers für weitere zwei Jahre gewählt werden. Die zunächst vorgesehene Wahl des BMW-Vorstands Nicolas Peter in den Aufsichtsrat wird zurückgestellt.
Mit der Bestätigung Mangolds soll im Unternehmen für Kontinuität nach dem überraschenden Tod von Heinz Hermann Thiele gesorgt werden. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat Theodor Weimer ab sofort zum Mitglied des Präsidiums und zum weiteren stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.
Sommer (58), zuvor lange Jahre Vorsitzender des Vorstands der ZF Friedrichshafen AG und Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG, wird der Hauptversammlung zur Wahl in den Aufsichtsrat vorgeschlagen. Sommer war es, der sich in seiner ZF-Zeit ein Bietergefecht mit Knorr-Bremse um den schwedischen Bremsenhersteller Haldex geliefert hatte. Als er gegen Knorr-Bremse im Bieterprozess unterlegen war, hatte er versucht, mit Wabco einen weiteren Zulieferer für Bremsen in Nutzfahrzeugbereich zu übernehmen. Sommer scheiterte damals am Widerstand der Stiftungseigentümer und schied im Unfrieden. Wolf-Henning Scheider, Sommers Nachfolger auf dem ZF-Chefposten, durfte später Wabco übernehmen.
Mit der Wiederwahl von Julia Thiele-Schürhoff bleibt die Familie Thiele, die etwa 59 Prozent der Knorr-Bremse Aktien hält, im Aufsichtsrat vertreten und bringt damit die Familieninteressen ein, heißt es beim Zulieferer. Mit der Wiederwahl von Thiele-Schürhoff werde auch der erfolgreichen Verbindung zwischen familiären Unternehmensstrukturen einerseits und den Prinzipien eines börsennotierten Unternehmens andererseits Rechnung getragen.
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