Im Mai verkündete Daimler-Chef Ola Källenius als eine seiner ersten Amtshandlungen seinen Plan "Ambition 2039". Mit einer konsequenten Elektrifizierung soll die Pkw-Flotte des Konzerns innerhalb von 20 Jahren CO2-neutral werden. Nun zieht Truck-Chef Martin Daum nach. "Bei Daimler bekennen wir uns klar zu den Zielen des Pariser Klimaschutz-Übereinkommens und damit zur Dekarbonisierung unserer Branche", sagte er beim Deutschen Logistik-Kongress in Berlin.
Daum will die Nutzfahrzeuge vor Ende des nächsten Jahrzehnts klimaneutral fahren lassen. Allerdings gilt das Ziel nur für Europa, Japan und den NAFTA-Raum mit USA, Kanada und Mexiko.
Dafür kündigt Daum gleich ein ganzes Bündel von alternativen Antrieben an. Bereits bis zum Jahr 2022 soll das Fahrzeugportfolio von Daimler Trucks & Buses in den Hauptabsatzregionen Europa, USA und Japan Serienfahrzeuge mit batterieelektrischem Antrieb umfassen. Erste Fahrzeuge wie der schwere Laster eActros oder der Bus eCitaro sind bereits im Einsatz bei Kunden.
Bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts wird das Fahrzeugangebot zusätzlich um wasserstoffbetriebene Serien-Fahrzeuge ergänzt. Einen entsprechenden Prototyp hat Daimler mit dem "Vision F-Cell" von Fuso bereits vorgestellt.
Daum warnte allerdings davor, dass alternative Antriebe kein Selbstläufer seien, sondern staatliche Unterstützung erforderten. "Auch im Jahr 2040 werden trotz aller Anstrengungen auf Herstellerseite die Anschaffungs- und Gesamtbetriebskosten von Lkw und Bussen mit Elektroantrieb noch höher liegen als bei Dieselfahrzeugen", sagte Daum.
"Wir brauchen deshalb staatliche Lenkungseingriffe, um lokal CO2-neutrale Lkw und Busse wettbewerbsfähig zu machen." Notwendig seien insbesondere eine europaweite Umstellung und Staffelung der Maut nach CO2-Werten, ein gezieltes Förderprogramm für Busse sowie für eine flächendeckende Lade- und Wasserstoff-Infrastruktur.
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