Ob gemeinsam im Großraumbüro oder über verschiedene Standorte und Ländergrenzen hinweg – immer mehr Menschen arbeiten heute in Teams. Folgerichtig wird in nahezu allen Jobs Teamfähigkeit verlangt. Aber was heißt es eigentlich, teamfähig zu sein? Die Online-Jobplattform StepStone hat aus einer Umfrage von 14.000 Fach- und Führungskräften und 2000 Personalverantwortlichen abgeleitet, wie Teammitglieder und Teamleiter am besten zum gemeinsamen Erfolg beitragen können.
So werden Sie zum perfekten Teamplayer
Pünktlichkeit und Sorgfalt – diese oft als typisch deutsch bezeichneten Tugenden haben auch in der New Work-Ära nichts an Aktualität verloren. Möglicherweise werden sie in Zeiten von Homeoffice und agilen Arbeitsweisen sogar wichtiger denn je. Laut StepStone Studie sind für Fachkräfte klassische Kernkompetenzen wie Kommunikationsstärke, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein jedenfalls besonders wichtig, um im Team erfolgreich zusammenzuarbeiten. Sie wurden von den Befragten deutlich höher bewertet als Aspekte wie Kreativität, Risikobereitschaft und visionäres Denken.
Damit ist nicht der Bürohund oder ein bequemes Sofa gemeint, sondern ein Aspekt, den die Studienautoren „psychologische Sicherheit“ nennen und der sich auf das Klima im Team bezieht. Herrscht Vertrauen? Kann konstruktive Kritik geübt werden? Sind die Teammitglieder neuen Ideen gegenüber aufgeschlossen? Und: Können alle offen über Fehler sprechen? Vier von zehn Befragten beantworten diese Fragen mit Nein. Das ist nicht nur schlecht für die Stimmung der betroffenen Teams, sondern wirkt sich laut Studie auch auf deren Teamleistung aus. Im Gegensatz dazu hält sich die große Mehrheit der Arbeitnehmer, die ihr Team als sicheres Umfeld erleben, für besonders leistungsstark.
26 Prozent der befragten Fachkräfte glauben, dass in ihrem Team Unklarheit bezüglich der gemeinsamen Ziele herrscht. Nur eine Minderheit der Teams (43 Prozent) misst die erzielten Ergebnisse anhand von festgelegten Kennzahlen. Das schwächt die Teamleistung: So zeigen die Studienergebnisse, dass Menschen, die in Teams mit klar festgesteckten Zielen arbeiten, innovativer sind. „Auch in der neuen Arbeitswelt brauchen Teams unbedingt eindeutige Zielvorgaben“, kommentiert Dr. Anastasia Hermann, Head of Research bei StepStone. „Innerhalb dieses Rahmens sollten sie dann aber die Freiheit haben, die Ziele auf ihre Art und Weise anzugehen. Hierfür braucht es eine vertrauensvolle und offene Teamkultur, die neue Wege und Ideen belohnt.“
Führungskräfte haben eine entscheidende Wirkung auf die Dynamik eines Teams. Erfolgreiche Führungskräfte verstehen sich als Richtungsweiser und Beziehungsmanager. Die StepStone Studie zeigt allerdings, dass Teamleiter sich viel besser einschätzen, als sie von ihren Teammitgliedern bewertet werden: Während 97 Prozent der befragten Führungskräfte der Meinung sind, für ihr Team jederzeit ansprechbar zu sein, teilen diese Ansicht nur 65 Prozent der Mitarbeiter. Auch für andere Führungsaufgaben stellen Arbeitnehmer ihren Chefs teilweise ein schlechtes Zeugnis aus: So vermissen rund vier von zehn Fachkräften klare Zielvorgaben, Wertschätzung sowie die Weitergabe wichtiger Informationen ans Team.
Die Weichen für erfolgreiche Teamarbeit werden früh gestellt – bereits im Bewerbungsprozess lässt sich ausloten, ob die Chemie zwischen Bewerber und Team stimmt. Im Bestfall können Bewerber schon aus der Stellenanzeige herauslesen, ob das Unternehmen zu ihnen passt. Spätestens im Vorstellungsgespräch sollte der Mitarbeiter in spe dann nicht nur den potenziellen Vorgesetzten und einen Personaler zu Gesicht bekommen, sondern auch das Team. Das zumindest wünschen sich 63 Prozent der befragten Fachkräfte. Bei den meisten Unternehmen bekommen sie diese Möglichkeit jedoch nicht. (gs)
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