DARUMS GEHT'S: BMW und Daimler fusionieren ihre beiden Mobilitätsbereiche. Das Ganze soll so aussehen: In einem Verbund sind fünf Joint Ventures zusammengefasst - der Hauptsitz ist Berlin. Die Bereiche teilen sich auf in Carsharing, Parken, Ladestationen für Elektrofahrzeuge, Reiseplanung über eine Mobilitätsplattform und Mitfahrdienste. BMW und Daimler bringen eine Kundenbasis von mehr als 60 Millionen aktiven Nutzern mit. Lesen Sie dazu auch: Eine Milliarde für den neuen Mobilitätsdienst
Für die beiden bestehenden Carsharing-Flottennamen Car2go und DriveNow soll es eine Übergangszeit geben hin zum neuen Namen ShareNow, wie es weiter hieß. Durch den Zusammenschluss sollen in den kommenden Jahren weltweit bis zu 1000 neue Jobs geschaffen werden, darunter auch in Deutschland. Lesen Sie dazu auch: Kommentar zur Kooperation: Das war nur der Auftakt
Im Vorfeld der heutigen Pressekonferenz gab es Gerüchte, das Unternehmen solle Jurbey heißen. Das blieb aber unbestätigt. und noch bevor Daimler-Chef Dieter Zetsche und BMW-Chef Krüger auf die Bühne traten, war klar: Jurbey heißt es nicht. Wie heißt es dann?
Hier die Ereignisse der Presskonferenz im Ticker-Format.
+++ 11:30 +++
Zetsche/Krüger: "Jetzt sind beide Geschäftsbereiche fusioniert und wir werden sehen wie sich beide Bereiche zusammenfügen. Wir beobachten das in den kommenden fünf Jahren."
Zetsche: "Wir haben noch keine dezidierten Ziele für die einzelnen Bereiche unseres Joint Ventures."
Krüger: "Unsere fünf Bereiche im Joint Venture werden jetzt ihre Business-Pläne vorstellen. Untereinander wird es auch einen gewissen Wettbewerb geben und wir werden uns dann in fünf oder sechs Monaten zusammen setzen und sehen, wie wir unsere detaillierte Strategie entwickeln und weiter arbeiten."
Zetsche: "Wir werden sehen, wie sich in den nächsten Wochen und Monaten die Arbeit in den fünf Bereichen entwickelt. Eine Strategie gibt es noch nicht.
+++ 11:25 Uhr +++
Tech-Journalistin Laurie Segall, die das Podium moderiert, fragt: "Macht dieser Schritt ihr eigentliches Geschäft kaputt?"
Zetsche: "Wir gehen diesen Schritt, weil wir Geld verdienen wollen, das hatte ich schon gesagt. Wir wollen die Nummer eins werden. Deswegen geben wir dem Unternehmen hier in Berlin auch eine starke Kapitalbasis von einer Milliarde Euro. Außerdem investieren wir in Volocopter, einer Firma, die fliegende Fahrzeuge baut. Das zeigt, wir wollen Services anbieten, die Kunden- und Geschäftsmodell-orientiert sind – und vielleicht auch irgendwann in die Luft gehen."
Krüger: "Wir wollen den Kunden und seine Wünsche ins Zentrum stellen. Dafür schließen wir uns zusammen."
Zetsche: "Wenn man die Zeichen der Zeit nicht ernst nimmt, hat man verloren. Die Entwicklungen und die Wünsche der Kunden können wir nicht ignorieren. Wir werden sehen, wie sich unser Geschäftsmodell verändert und was das mit unserem Core-Business machen."
Zetsche: "Frenemies, Enemies, Rivalen – diese Buzz-Wörter existieren. Und ja, wir bleiben auf der einen Weise sicherlich Herausforderer. Aber es gibt andere, die größere Rivalen für uns werden können. Deshalb macht es gerade bei Mobilitätsdiensten Sinn sich gegen andere Rivalen zusammen zu schließen."
+++ 11:20 Uhr +++
Zetsche: "Natürlich haben wir gerade eine Diesel-Krise, die wir diskutieren. Zumindest in Deutschland. Und genau das zeigt: Es geht um Vertrauen. Um dieses Vertrauen geht es auch, wenn wir über autonomes Fahren sprechen. Ich denke, mit unserer Technologie können wir dieses Vertrauen einhalten."
Krüger: "Wir sind zwei starke Marken mit einem großen Vertrauen bei den Kunden – und dieses Vertrauen wollen wir auch künftig halten. Das bedeutet aber auch, dass wir als BMW künftig das Versprechen halten, dass unsere Fahrzeuge weiterhin so fahren, sie es unsere Kunden gewohnt sind. Ein Mini wird immer so um die Kurve fahren, wie Minis um die Kurve fahren. Wir wollen bei allem unsere Identität behalten, die uns bei BMW ausmacht. Und Daimler sicherlich auch."
Krüger: "Wir sind die Firmen, die Innovationen treiben. Das soll auch künftig bei Mobilitätsdiensten so sein."
+++ 11:08 Uhr Dieter Zetsche und Harald Krüger kommen auf die Bühne+++
Zetsche: "Wir sind Rivalen seit langer Zeit, aber die Zeiten ändern sich und das bedeutet: Auf der einen Seite bleiben wir Rivalen, aber auf der anderen Seite müssen wir überlegen, wie wir uns für unsere Kunden zusammenschließen können."
Krüger: "Es waren nicht immer einfache Verhandlungen, aber wir hatten ein gemeinsames Ziel."
Krüger: "Die Firma sitzt in Berlin. Klar, München und Stuttgart sind tolle Städte, aber wir wollen sie als ein eigenes Unternehmen etablieren, weg von den Gründer-Firmen BMW und Daimler."
Zetsche: "Wir hatten nicht immer die gleichen Ziele, aber in Sachen Carsharing und Moblity-Services ziehen wir an einem Strang und bündeln mit unseren Diensten 20.000 Fahrzeuge in 30 Städten weltweit. Wir wollen die beste Mobility-Firma werden, schnell wachsen und gehen diesen Schritt mit einer Milliarde Euro als Kapitalbasis."
Zetsche: "Natürlich ist klar: Wir wollen Geld verdienen. Das werden wir als Shareholder zusammen tun."
Krüger sagt: "Im Zentrum steht der Kunde. Wir wollen, dass unsere Kunden sich rundum gut versorgt fühlen. Und das geht natürlich besser zusammen."
+++ 11 Uhr +++
Die amerikanische Tech-Journalistin Laurie Segall eröffnet die Pressekonferenz von Daimler und BMW. Sie erläutert, warum es so wichtig ist, dass sich Firmen wie Daimler und BMW bei ihren Mobilitätsdiensten zusammenschließen: Um es für den Kunden einfacher und effizienter zu machen, von A nach B zu kommen.
BMW und Daimler zeigen ein Video, warum sie ihre 12 Mobility-Marken zusammenschließen: Sie bündeln 20.000. Autos und 100.000 Ladepunkte, Mobility as a Service-Plattform, und 16 Millionen Kunden.
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